4 von 5 Sternen
Motivierend
gestaltetes Erstlesetrainingsheft
Das
Buch „Ein Drache auf Burg Erbsenfels“, verfasst und illustriert von Daniel
Sohr, aus der Reihe „Leserabe“ vom Ravensburger-Verlag ist eine gute
Anschaffung, um mit ErstklässlerInnen das Lesen zu üben. Die Seiten sind nicht
nur mit einer großen Schrift bedruckt, sondern auf jeder Seite wird auch nicht
zu viel Text präsentiert. Meistens sind es vier oder acht Zeilen pro Seite, die
noch dazu in leserliche Absätze unterteilt sind, so dass der Nachwuchs einerseits
nicht überfordert wird und andererseits rasche Erfolgserlebnisse hat. Darüber
hinaus ist der Lesetext in insgesamt vier Kapitel aufgegliedert, die jeweils
nach Abschluss mit Belohnungsstickern markiert werden können, was den jungen
LeserInnen zusätzliche Motivation verleiht. Zudem enthält das Buch eine
vielfältige, farbige sowie großflächige Bebilderung, die zum Inhalt des
Gelesenen passt. Auch das motiviert. Inhaltlich hat mich das Heft ebenfalls
überzeugt, weil es um einen Inhalt aus dem Bereich der Fantasie geht. Drachen
und Burgen sind klassischer, kindgerechter Erzählstoff, der auch in anderen
Kinderbüchern oft vorkommt (z.B. „Drache Kokosnuss“, „Ritter Rost“ etc.). Die
Begegnung mit dem Drachen ist überraschend gestaltet, weil aus der anfänglichen
Angst von Bruno rasch Vertrauen wird. Am Ende freunden sich beide sogar an. Nicht
zuletzt bietet das Gelesene auch Anknüpfungspunkte, um den Inhalt
weiterzudenken. So kann man beispielsweise über die Themen Freundschaft,
Hilfsbereitschaft, Vorurteile und Mut sprechen oder gemeinsam mit dem eigenen Nachwuchs
überlegen, ob Bruno dem Drachen wohl nochmal begegnen wird und was dann
passiert.
Das
einzige, was ich kritisieren kann, sind die etwas zu lang geratenen Kapitel
(Ausnahme: Kapitel 1 mit sechs Seiten Umfang und 34 Zeilen). Ich hätte es
besser gefunden, wenn es kürzere (maximal 6 Seiten) und mehrere Kapitel gegeben
hätte. Kapitel 2-4 haben immerhin einen durchschnittlichen Umfang von 10 Seiten
bzw. 59 Zeilen: Kapitel 2 = 10 Seiten (58 Zeilen), Kapitel 3 = 12 Seiten (67
Zeilen), Kapitel 4 = 8 Seiten (52 Zeilen). Bei kürzeren Kapiteln hätten die
Sticker dann auch noch einen stärkeren Belohnungseffekt bewirkt.
Fazit:
Ein gelungenes Erstlesetrainingsbuch, das bis auf die teils langen Kapitel keine Wünsche offen lässt. Klare Empfehlung!
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