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Freitag, 22. April 2022

Peterson, Phillip P. - Paradox 3. Ewigkeit


4 von 5 Sternen


Hohe Spannung trotz minimalistischer Erzählweise

Was wäre, wenn es eine außerirdische Intelligenz gibt, die zwar Spuren hinterlassen hat, aber nicht mehr auffindbar ist? Darum geht es in „Paradox 3 – Ewigkeit“ und wie schon im zweiten Teil werden beiläufig Kenntnisse zur Kosmologie vermittelt. Dieses Mal rücken vor allem die Besonderheiten von Schwarzen Löchern in den Fokus.

In erzählerischer Hinsicht waltet in diesem Roman Minimalismus, die Figuren sind blass und statisch, die Handlung ist teilweise sogar hanebüchen (nach meinem Empfinden v.a. zu Beginn des Buchs), das Buch hat eher das Niveau eines „Groschenromans“. Die Dialoge, die Beschreibung der Umgebung, die Charaktere, die Beziehungsverhältnisse zwischen den Figuren, alles das fällt äußerst trivial aus. Die Leistung von Peterson besteht aber in etwas anderem, sie besteht darin, einmal mehr eine hohe Spannungsintensität zu erzeugen und kosmologische Sachverhalte verständlich und plastisch am konkreten Beispiel zu veranschaulichen. Man folgt Ed, Wendy, David und Grace interessiert auf ihrer Spurensuche einer außerirdischen Zivilisation und als Leser war ich insbesondere beeindruckt von der geschilderten Gigantomanie. Es hat mich an den Film „Alarm im Weltall“ erinnert, in dem Dr. Morbius versucht, sich das Wissen der Krell anzueignen, die ebenfalls spurlos verschwunden sind. Aber Phillip P. Peterson entwickelt diese Idee weiter und gibt ihr eine eigene Prägung. Verglichen mit dem zweiten Teil ist der dritte Teil nicht ganz so theoretisch. Und die Erzeugung von Spannung spielt wieder eine deutlich größere Rolle. Und auch die Gestaltung des Endes ist viel besser gelungen. Das alles hat mir sehr gut gefallen. Ich wusste aber auch, worauf ich mich einlasse. Wie bei anderen selbst publizierten Werken von Peterson (Flug 39, Transport, das schwarze Schiff) war mir klar, dass die Charakterzeichnung und -entwicklung nicht im Interesse des Autors liegt. Aber zur kurzweiligen Unterhaltung taugt es allemal. Und jüngere Werke von Peterson lassen erkennen, dass ihm die Darstellung der Figuren wichtiger geworden ist (z.B. Vakuum, Universum). Und ich hoffe sehr, dass der Autor diesen Weg weitergeht und er es auch in Zukunft schafft, interessante, facettenreiche Charaktere in eine spannende Science-Fiction-Handlung einzubetten.

Fazit

Ein Hard-Science-Fiction-Roman, in erzählerischer Hinsicht recht simpel und trivial gehalten, aber trotzdem sehr spannend. Und auch das vermittelte kosmologische Wissen ist interessant und verständlich aufbereitet. Lediglich Charakterzeichnung und -entwicklung bleiben auf der Strecke. Der dritte Teil ist in meinen Augen nicht so gut wie der erste, aber besser als der zweite.

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