Hohe Spannung trotz minimalistischer Erzählweise
Was
wäre, wenn es eine außerirdische Intelligenz gibt, die zwar Spuren hinterlassen
hat, aber nicht mehr auffindbar ist? Darum geht es in „Paradox 3 – Ewigkeit“
und wie schon im zweiten Teil werden beiläufig Kenntnisse zur Kosmologie
vermittelt. Dieses Mal rücken vor allem die Besonderheiten von Schwarzen
Löchern in den Fokus.
In
erzählerischer Hinsicht waltet in diesem Roman Minimalismus, die Figuren sind
blass und statisch, die Handlung ist teilweise sogar hanebüchen (nach meinem
Empfinden v.a. zu Beginn des Buchs), das Buch hat eher das Niveau eines
„Groschenromans“. Die Dialoge, die Beschreibung der Umgebung, die Charaktere,
die Beziehungsverhältnisse zwischen den Figuren, alles das fällt äußerst
trivial aus. Die Leistung von Peterson besteht aber in etwas anderem, sie
besteht darin, einmal mehr eine hohe Spannungsintensität zu erzeugen und
kosmologische Sachverhalte verständlich und plastisch am konkreten Beispiel zu
veranschaulichen. Man folgt Ed, Wendy, David und Grace interessiert auf ihrer
Spurensuche einer außerirdischen Zivilisation und als Leser war ich insbesondere
beeindruckt von der geschilderten Gigantomanie. Es hat mich an den Film „Alarm
im Weltall“ erinnert, in dem Dr. Morbius versucht, sich das Wissen der Krell
anzueignen, die ebenfalls spurlos verschwunden sind. Aber Phillip P. Peterson
entwickelt diese Idee weiter und gibt ihr eine eigene Prägung. Verglichen mit
dem zweiten Teil ist der dritte Teil nicht ganz so theoretisch. Und die
Erzeugung von Spannung spielt wieder eine deutlich größere Rolle. Und auch die
Gestaltung des Endes ist viel besser gelungen. Das alles hat mir sehr gut
gefallen. Ich wusste aber auch, worauf ich mich einlasse. Wie bei anderen
selbst publizierten Werken von Peterson (Flug 39, Transport, das schwarze
Schiff) war mir klar, dass die Charakterzeichnung und -entwicklung nicht im
Interesse des Autors liegt. Aber zur kurzweiligen Unterhaltung taugt es
allemal. Und jüngere Werke von Peterson lassen erkennen, dass ihm die
Darstellung der Figuren wichtiger geworden ist (z.B. Vakuum, Universum). Und
ich hoffe sehr, dass der Autor diesen Weg weitergeht und er es auch in Zukunft schafft,
interessante, facettenreiche Charaktere in eine spannende
Science-Fiction-Handlung einzubetten.
Fazit:
Ein Hard-Science-Fiction-Roman, in erzählerischer Hinsicht recht simpel und trivial gehalten, aber trotzdem sehr spannend. Und auch das vermittelte kosmologische Wissen ist interessant und verständlich aufbereitet. Lediglich Charakterzeichnung und -entwicklung bleiben auf der Strecke. Der dritte Teil ist in meinen Augen nicht so gut wie der erste, aber besser als der zweite.
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