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Mittwoch, 23. April 2025

Cavanagh, Steve - Die Komplizin

 Vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar (= Werbung)


Temporeich und spannend

 


Zu Beginn des Buchs erleben wir die Schilderung eines Zugriffs durch ein FBI-Team mit. Doch statt des gesuchten Serienmörders Daniel Miller findet es nur seine Ehefrau Carrie im Haus vor. Diese wird aus anfangs noch unerfindlichen Gründen verhaftet und dann des mehrfachen Mordes angeklagt. Ihr wird zur Last gelegt, dass sie von den Morden ihres Mannes gewusst und bei der Ausführung der Taten geholfen hat. Die Ausgangssituation von Carrie erscheint denkbar schlecht. Doch Eddie Flynn und sein Team glauben an ihre Unschuld und übernehmen die Verteidigung von Carrie, in dem Wissen, dass Daniel Miller weiterhin auf freiem Fuß ist und ihnen gefährlich werden könnte.


In einer weiteren Perspektive begleiten wir den Sandmann und erleben mit, wie er weiter sein Unwesen treibt. Sein Ziel ist es, die Zeugen der Anklage auszuschalten. Dabei geht die Schilderung der Taten unter die Haut. Und als Leser hofft man darauf, dass er gefasst wird. Gleichzeitig befindet er sich auf der Flucht vor dem FBI und alles läuft auf ein Katz-und-Maus-Spiel hinaus. Spannung entsteht v.a. auch dadurch, dass die Verfolger Daniel immer dicht auf den Fersen sind. Unterstützung bei der Suche erhält das FBI durch Eddies Kollegin Bloch.


Eingeschobene Tagebucheinträge von Carrie verraten uns darüber hinaus mehr über das Beziehungsleben der Millers. Es wird gut deutlich, dass es sich um ein asymmetrisches Verhältnis handelt. Carrie ist finanziell abhängig von ihrem Mann und scheint Warnsignale übersehen zu haben. Sie hinterfragt wenig, obwohl Daniel ein teils auffälliges Verhalten an den Tag legt. Doch kann man ihr deswegen einen Vorwurf machen?


Insgesamt liest sich der Thriller sehr flüssig. Das Erzähltempo ist hoch. Die Spannung ist permanent stark ausgeprägt. Die Wechsel der Blickwinkel sind in meinen Augen sehr gut platziert (v.a. ist es nicht zu hektisch, man bleibt auch einmal länger an einer Figur dran). Die Handlung entwickelt sich stets action-, ereignis- und wendungsreich. Es gab keine Längen. Auch die Auflösung am Ende ist überraschend.


Das Einzige, was ich etwas schade fand, war der Umstand, dass die Gerichtsszenen nicht so im Zentrum der Handlung standen (obwohl diese und Eddies Agieren vor dem Richter für mich stets das Highlight bilden). Ich mag die Schilderungen, wie Eddie gewitzt und trickreich bei den Verhandlungen auftritt, sehr. Er nimmt die Zeugen der Anklage im Kreuzverhör regelrecht auseinander. Und für mich sind es genau diese Passagen, die den Thriller so einzigartig machen. Sie lese ich am liebsten. Deswegen möchte ich gern mehr davon. Aber nun gut. Trotzdem war es ein sehr guter Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne.

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