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Dienstag, 5. April 2022

Peterson, Phillip P. - Vakuum


4 von 5 Sternen

Spannung pur 

Die große Leistung des Autors Philip P. Peterson bei seinem Roman „Vakuum“ besteht in erster Linie darin, gewaltige Spannung zu erzeugen, und das durchgängig. Ich habe die knapp 500 Seiten in gerade einmal drei Tagen durchgelesen. Dabei ist das Katastrophenszenario so kolossal ausgewählt, dass es bisherige Weltuntergangsszenarien, wie wir sie z.B. aus Filmen von Roland Emmerich kennen, locker in den Schatten stellt, denn es geht gleich um das Schicksal des gesamten Universums. In der Haupthandlung um die Physikerin Susan Boyle und den Astronauten Colin „Cool“ Curtis verfolgen wir, wie sich die Menschheit unvermittelt mit einer ungeheuerlichen Katastrophe konfrontiert sieht, mit der sie umzugehen hat. In der Nebenhandlung, deren Berührungspunkte mit der Haupthandlung erst am Ende des Romans deutlich werden, geht es um das Schicksal von Pala, ihrem Verehrer Toma und ihrem Vater Mikel. Die drei machen sich auf die Suche nach einem Heilmittel für Mikel, der schwer erkrankt ist.

Neben dem Erzeugen von Spannung ist es eine weitere Stärke des Romans, technische Abläufe und physikalische Prozesse glaubhaft und nachvollziehbar darzustellen. Schwachpunkt hingegen ist die Charakterzeichnung. Die Figuren bleiben in meinen Augen allesamt recht blass, statisch und besitzen wenig psychologische Tiefe. Auch finde ich sie nicht sehr sympathisch, Colin Curtis wird uns als notorischer Fremdgeher und Schürzenjäger präsentiert, Susan Boyle ist sehr karrierebewusst und ich-bezogen. Auch wirkt der Roman stellenweise überfrachtet, der Autor schneidet so viele Themen an, wirft dabei auch moralische Fragen auf, kann sie aber längst nicht alle befriedigend abhandeln. Ein Beispiel: Hätte die Handlung um die Mutter von Susan Boyle überhaupt integriert werden müssen?

Fazit:

Insgesamt habe ich mich aber trotz der erwähnten Schwächen gut unterhalten gefühlt und eine kurzweilige Lektüre genossen, die ich regelrecht verschlungen habe.

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