Spannung pur
Die große Leistung des Autors
Philip P. Peterson bei seinem Roman „Vakuum“ besteht in erster Linie darin, gewaltige
Spannung zu erzeugen, und das durchgängig. Ich habe die knapp 500 Seiten in gerade
einmal drei Tagen durchgelesen. Dabei ist das Katastrophenszenario so kolossal
ausgewählt, dass es bisherige Weltuntergangsszenarien, wie wir sie z.B. aus
Filmen von Roland Emmerich kennen, locker in den Schatten stellt, denn es geht
gleich um das Schicksal des gesamten Universums. In der Haupthandlung um die
Physikerin Susan Boyle und den Astronauten Colin „Cool“ Curtis verfolgen wir, wie
sich die Menschheit unvermittelt mit einer ungeheuerlichen Katastrophe
konfrontiert sieht, mit der sie umzugehen hat. In der Nebenhandlung, deren
Berührungspunkte mit der Haupthandlung erst am Ende des Romans deutlich werden,
geht es um das Schicksal von Pala, ihrem Verehrer Toma und ihrem Vater Mikel.
Die drei machen sich auf die Suche nach einem Heilmittel für Mikel, der schwer
erkrankt ist.
Neben dem Erzeugen von Spannung
ist es eine weitere Stärke des Romans, technische Abläufe und physikalische
Prozesse glaubhaft und nachvollziehbar darzustellen. Schwachpunkt hingegen ist
die Charakterzeichnung. Die Figuren bleiben in meinen Augen allesamt recht
blass, statisch und besitzen wenig psychologische Tiefe. Auch finde ich sie
nicht sehr sympathisch, Colin Curtis wird uns als notorischer Fremdgeher und Schürzenjäger
präsentiert, Susan Boyle ist sehr karrierebewusst und ich-bezogen. Auch wirkt
der Roman stellenweise überfrachtet, der Autor schneidet so viele Themen an,
wirft dabei auch moralische Fragen auf, kann sie aber längst nicht alle
befriedigend abhandeln. Ein Beispiel: Hätte die Handlung um die Mutter von
Susan Boyle überhaupt integriert werden müssen?
Fazit:
Insgesamt habe ich mich aber
trotz der erwähnten Schwächen gut unterhalten gefühlt und eine kurzweilige
Lektüre genossen, die ich regelrecht verschlungen habe.
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