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Mittwoch, 6. April 2022

Peterson, Phillip P. - Flug 39

 


3,5 von 5 Sternen


Idee einer alternativen Zeitlinie

Was wäre, wenn Zeitreisen möglich wären? Und was wäre, wenn man den Zweiten Weltkrieg durch ein erfolgreiches Attentat auf Adolf Hitler verhindern könnte? Auf diesen beiden Grundideen basiert der Roman „Flug 39“ von Phillip P. Peterson, und er bietet dabei jede Menge Spannung und regt auch zum Nachdenken über Zeitparadoxa an. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der geradlinige und couragierte Linienpilot Christoph Wilder, der für ein geheimes Forschungsprojekt engagiert wird, nachdem er von seiner Fluggesellschaft aufgrund eines tragischen Vorkommnisses, das sich unter seinem Kommando ereignete, freigestellt wurde. Er ist der Held des Romans, der die Handlung über 300 Seiten trägt, mit dem wir mitfiebern und dessen Familienzerwürfnis mit seinem Sohn Michael sowie seiner Schwiegertochter Andrea wir kennenlernen, was ihm als Charakter eine gewisse Tiefe verleiht. Ich halte ihn für einen gelungenen Charakter. Andere Nebenfiguren wie der undurchsichtige Co-Pilot Werner Linde sowie der herrische, autoritäre Chef Martin Reuter spielen keine tragenden Rollen, sie werden nur oberflächlich skizziert. Als eine weitere Randfigur ist noch Herbert Steinmann zu nennen, der seine Frau verloren hat. Sein parallel erzählter Handlungsstrang aus einer alternativen Zeitlinie wird nach etwas mehr als der Hälfte des Buchs plausibel in die Haupthandlung integriert. Die Konzeption der alternativen Zeitlinie empfand ich als gelungen und nachvollziehbar, besonders die Beschreibung der andersartigen Umgebung hat mir gefallen. Auch wollte ich stets wissen, ob Christoph und sein Team ihr Vorhaben umsetzen können, wieder in ihre ursprüngliche, unveränderte Zeit zurückzukehren. Was ich weiterhin an dem Roman überzeugend fand, war die kenntnisreiche Darstellung der Kommunikationsabläufe und vielen technischen Details während eines Flugs. Dies hat eine authentische Atmosphäre geschaffen.

 

Fazit: 

Ein geradlinig erzählter Roman mit einer interessanten Idee einer alternativen Zeitgestaltung, erzählerisch zwar einfach gehalten, aber dafür spannend und kenntnisreich konzipiert. Regt auch zum Nachdenken über Zeitparadoxa an.

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