Die Reifung Carls zum Planetenforscher
Im dritten Teil der Marssaga von
Eschbach, in dem die Abenteuer von vier Jugendlichen inmitten der
lebensfeindlichen Umwelt des Mars im Zentrum der Handlung stehen, wird der
Schwerpunkt vor allem auf der Weiterentwicklung der Figur Carl gelegt. Das
Interview mit dem Journalisten Van Leer lockt ihn so sehr aus der Reserve, dass
er seinem Berufswunsch als Planetenforscher unmittelbar Taten folgen lässt. Er
begleitet eine Expedition von Dr. Spencer in die Valles Marineris und entdeckt
dabei immer mehr sein Talent, mit den lebenswidrigen Umständen des Mars besser
umgehen zu können als die übrigen Expeditionsteilnehmer. Nicht zuletzt gelingt
ihm eine ungeheuerliche Entdeckung inmitten der Bedrohung durch einen
Marssandsturm…
Auch die anderen jugendlichen Figuren
entwickeln sich weiter. Urs und Ariana scheinen immer mehr zueinander zu finden
und Ronny und Elinn unternehmen eigenständig und heimlich ein Experiment, um dem
Ursprung der Artefakte auf die Spur zu kommen. Dieses läuft ihnen jedoch aus
dem Ruder…
Eschbach gelingt es stets den
Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, was ihm nicht zuletzt durch die zahlreichen
flotten Perspektivwechsel gelingt. Munter begleitet er die vielen verschiedene
Figuren in personaler Erzählweise, so dass stets ein Wechsel der
Blickrichtungen auf die Geschehnisse erfolgt. Dabei verliert der Autor und
damit auch der Leser niemals den Überblick über die Handlung und er schafft es, nachvollziehbare und gefällige
Figurenkonstellationen zu gestalten, deren Entwicklung der Leser mit Interesse
begleitet. Jede Figur gewinnt auf ihre Weise im Lauf der Lektüre immer weiter
an Tiefe und Differenziertheit, die Beziehung zwischen den Figuren wird
nachvollziehbar fortentwickelt. Vor allem die Reifung von Carl zu einem echten
Planetenforscher, die in diesem dritten Teil im Zentrum steht, kann überzeugen.
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