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Dienstag, 6. August 2024

Logan, T. M. - The Catch


Ein guter Fang?




Von T. M. Logan habe ich zuletzt „Trust Me“ gelesen und war zwiegespalten. Die ersten 100 Seiten offenbarten eine große schriftstellerische Qualität (vgl. dazu eine frühere Rezension). Deshalb wollte ich dem Autor gern noch eine zweite Chance geben. Und so viel vorweg: Ich habe es nicht bereut. Das Werk „The Catch“ (2023), das ich nun besprechen werde, hat sich als echter Kracher erwiesen, und zwar von Anfang bis Ende.

 

Abbie stellt ihren Eltern ihren neuen Verlobten Ryan vor, der um die Hand ihrer Tochter anhält. Er macht einen äußerst sympathischen, netten Eindruck. Nur Ed, der Vater von Abbie, hat ihm gegenüber große Vorbehalte und ein äußerst ungutes Gefühl (hat mich ein wenig an die Komödie „Meine Braut, ihr Vater und ich“ mit Robert de Niro erinnert). Doch was veranlasst ihn zu diesem Misstrauen? Und wird er mit seinem Gefühl Recht behalten?

 

Der Vater beginnt, den potentiellen Schwiegersohn genauer in den Blick zu nehmen und startet zunächst eine Internetrecherche. Er beschattet ihn sogar und stellt diskrete Nachforschungen an. Es wird nur allzu deutlich, dass der Vater einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat. Oder agiert er eher übervorsichtig? Er hat jedenfalls Angst, dass seiner Tochter etwas Schlimmes passieren könnte. Doch er steigert sich immer stärker in seine Verlustängste hinein und verletzt immer mehr Grenzen von Ryans Privatsphäre. Und ich stellt mir bei der Lektüre folgende Fragen: Wird Ed etwas herausfinden? Wenn ja, was? Wie weit wird er gehen, um Infos über Ryan ans Tageslicht zu befördern? Sind Eds Vorahnungen berechtigt oder wird ihn sein obsessives Misstrauen auf Abwege führen? Und wie wird seine Tochter reagieren, wenn sie herausfinden sollte, was ihr Vater treibt?

 

Was dem Autor wieder geschickt gelingt, ist die Platzierung von gut getimten Perspektivwechseln, so dass ein facettenreiches Bild entsteht und man als Leser immer wieder andere Blickwinkel einnimmt. Und es gibt weitere lobenswerte Aspekte, die den Thriller in meinen Augen auszeichnen: Die Figuren haben klare Konturen und eine psychologische Tiefe, die Dialoge sind packend und pointiert gestaltet worden, und es wird durchweg spannend, abwechslungs- sowie wendungsreich erzählt. Die Sprache ist klar und verständlich. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Ein Lob an die Übersetzung! Ein rundum gelungenes Werk, das mir sehr viel Lesefreude bereitet hat. 5 Sterne!

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