Trivial und niveaulos - Teil 2
Heinlein
dürfte den meisten Lesern von seinem Roman „Starship Troopers“ bekannt sein. Er
ist nicht unumstritten. Kritiker werfen ihm einen Hang zum Militarismus und
eine Nähe zu faschistischem Gedankengut vor. Dessen ungeachtet hat Heinlein
aber großen Einfluss auf die Entwicklung der SF als Genre ausgeübt (vgl. Lexion
der Science-Fiction-Literatur 1988, S. 533-537).
Zum
Inhalt: Wir befinden uns unmittelbar vor Ausbruch des Dritten Weltkrieges. Mr.
Farnham und seine Familie hören den Atomalarm und sie suchen den
selbstgebauten, unterirdischen Bunker auf. Als die Familie aufgrund des Mangels
an Sauerstoff den Schutzraum verlassen muss, trauen sie ihren Augen nicht. Anstelle
von Zerstörung sehen sie bewaldete Hügel, grüne Bäume und Sträucher sowie einen
prächtigen, sonnigen Himmel. Was geht hier vor sich? Wie kann das sein? Es
scheint weit und breit keine weitere Menschenseele zu geben. Funkkontakt zu
anderen Personen lässt sich nicht herstellen.
Man
merkt dem Roman deutlich an, dass er ein Kind seiner Zeit ist. Man trifft auf
das N-Wort (auch in rassistisch-abwertender Form) und überholte
Rollenvorstellungen von Frau und Mann werden nur allzu deutlich. An einer
Stelle musste ich schwer schlucken, als von „Blutschande“ die Rede ist, und
zwar nicht im Zusammenhang mit einer inzestiösen Verbindung.
Das
Buch weist zahlreiche Schwächen auf: Nach dem Verlassen des Bunkers stagniert
die Handlung stark, es passiert wenig Erhellendes. Die Überlebenden richten
sich in der neuen Umgebung ein und es beschränkt sich stark auf die Darstellung
von Streitigkeiten zwischen den Familienmitgliedern. Das eigentliche Rätsel
wird gar nicht in den Fokus gerückt. Es wird uns keine große Erzählkunst
geboten. Die Dialoge sind ungelenk, die Figuren sind nicht psychologisiert. Man
fiebert nicht mit. Das einzige, was die Handlung vorantreibt ist wieder einmal
die Neugier auf die Auflösung am Ende. Das war es auch schon. Etwas Spannung
entsteht, als die Familie auf andere Menschen trifft, aber auch hier bleiben zu
viele Fragen offen. Hinzu kommen unlogische Verhaltensweisen der Protagonisten
und Handlungselemente, die nicht kausal motiviert werden und damit keinen Sinn
ergeben. Ich musste mich im weiteren (hanebüchenen) Handlungsverlauf durch das
Buch kämpfen. Kurzum: Auch dieses Buch wird im Müll landen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen