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Samstag, 30. März 2024

Peterson, Phillip P. - Transport 2. Todesflut


Atomkraft? Ja danke!


Von Phillip P. Peterson habe ich bis auf die Transport-Reihe alles gelesen. Zeit, auch diese Lücke langsam zu schließen. Den Anfang macht „Transport 2 – Todesflut“. Worum geht es? Ein Trupp von Wissenschaftlern und Soldaten befindet sich auf der anderen Seite des Transporters auf einem unbekannten Planeten. Sie sind dort gestrandet. Eine Rückkehr zur Erde ist nicht möglich, weil das Gerät dort zerstört worden ist. Zentrale Frage: Wie geht es mit den Kolonisten weiter? Wird es ihnen gelingen, wieder zur Erde zurückzukehren? Wie werden sie ihr weiteres Leben auf „New California“ bestreiten?

 

Man ist von Anfang an in der Handlung drin, der Autor kommt sofort auf den Punkt und hält sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf. Die Umwelt des neuen Heimatplaneten ist lebensfeindlich und bedrohlich. Es gibt wilde außerirdische Tiere, die den Kolonisten jederzeit gefährlich werden können und die mit Waffen nur schwer auszuschalten sind. Viel Raum nimmt die Schilderung des Lebens der Kolonisten ein, die mit allerlei Einschränkungen zu kämpfen haben. Geschickt wird ein Zeitsprung von 20 Jahren eingebaut, so dass das Lesepublikum nachvollziehen kann, was aus der von den Kolonisten errichteten Siedlung geworden ist und wie sie sich entwickelt hat.

 

Bei Russell, der tragenden Hauptfigur der Reihe, wird Krebs diagnostiziert. Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Wie geht es mit ihm weiter? Wie verbringt er seine letzten Wochen? Findet man vielleicht doch noch ein Heilmittel? Im weiteren Handlungsverlauf kommen weitere spannungserregende Impulse hinzu: Es müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden, u.a. auch wie mit dem Transporter umgegangen werden soll. Zudem wird das Leben der Kolonie permanent durch Ressourcenknappheit bedroht. Wie kann das Überleben der Siedlung langfristig gesichert werden? Und der Autor versteht es auch, Unbehagen bei den Leserinnen und Lesern hervorzurufen. Etwas Bedrohliches scheint sich zusammenzubrauen, als am Horizont der Mond des Planeten auftaucht. Plötzlich taucht eine bisher unbekannte, sehr gefährliche Tierart auf. Der Inhalt entwickelt sich von diesem Zeitpunkt an immer mehr in Richtung eines Survival-Abenteuers. Die Kolonisten müssen um ihr Überleben kämpfen und sich etwas einfallen lassen, um ihre Siedlung zu retten. Assoziationen zu Alien kamen bei mir auf. Spannend!


Auch Petersons „Lieblingsspielzeug“ kommt wieder vor: Die Atombombe. Schon auf dem Cover ist der Atompilz sichtbar. Nicht ohne Grund… doch mehr verrate ich nicht. Nur so viel: Man lernt nebenbei auch noch ein paar interessante Hintergrundinformationen zu Atombomben kennen. Und es gibt einige Passagen zur Bombe, die man mit großem Unbehagen liest. So nah wie in diesem Buch bin ich noch nie an eine Atombombe und ihr Innenleben herangekommen. Packend! Der Autor dreht zum Ende hin auch wieder geschickt an der Spannungskurve, so dass eine Sogwirkung entsteht. Die Bedrohung nimmt immer größere Ausmaße an, immer wieder müssen Rückschläge überwunden werden. Die Situation scheint immer verfahrener und auswegloser. Sehr geschickt! Peterson hat es einfach drauf, Spannung zu erzeugen. Das muss man ihm lassen. Und das habe ich in vergangenen Rezensionen auch stets gelobt. Da kann ich auch darüber hinwegsehen, dass die Figurenzeichnung etwas dünn geraten ist. In späteren Werken beweist der Autor aber, dass er sich auch in diesem Bereich weiterentwickelt hat (vgl. „Nano“). Kurzum: Eine kurzweilige Unterhaltungslektüre für zwischendurch, die durch den Cliffhanger am Ende auch direkt Lust auf Teil 3 macht. 

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