Der Wunderdoktor
Das
Kinderbuch „Fuchs und Ferkel. Torte auf Rezept“ ist ein äußerst amüsantes Werk
von Bjorn Rorvik, passend und humorvoll illustriert von Claudia Weikert. Es ist
nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis, was ich nachvollziehen kann. Die
Themen „Krankheit und Fürsorge“ werden kindgerecht auf die Schippe genommen.
Eines
Tages spaziert ein Ferkel zum Fuchsbau, bleibt vor dem Eingang stehen, fängt an
zu husten und ruft nach einem Arzt. Der Fuchs kommt heraus und untersucht das
Ferkel. Er stellt eine erschreckende Diagnose: „Mir scheint, mit deinem Urk
stimmt was nicht.“ (S. 6). Daraufhin nimmt das Ferkel Reißaus und flüchtet
mitten in der Untersuchung. Der Fuchs relativiert seine Diagnose: „Es steht
doch noch gar nicht fest, dass wir deinen Urk rausnehmen müssen. Vielleicht
reicht es auch, wenn wir bloß ein bisschen mit der Grillzange daran ziehen!“
(S. 7). Der Fuchs verschreibt dem Ferkel Medizin, die es ablehnt. Stattdessen
möchte sich das Ferkel seine Medizin selbst aussuchen, und zwar Limonade und
Schokoküsse. Limonade und Schokoküsse gibt es allerdings nur bei der Kuh. Fuchs
und Ferkel lassen sich also daraufhin eine rätselhafte Krankheit einfallen, um
die Kuh davon zu überzeugen, dem Ferkel die entsprechende Medizin zu geben: die
Pünktchenkrankheit („Mit dem Filzstift tupfte er rote Punkte auf den
Ferkelbauch“, S. 13).
Mit
der Pünktchenkrankheit besucht das Ferkel die Kuh und präsentiert ihr das
Rezept des Arztes. Doch die Kuh wundert sich: „Das ist ja das Dümmste, was ich
je gehört hab!“ (S. 20). Sie ist zunächst skeptisch und hat eine bessere
Behandlungsidee. Doch dann lenkt sie ein und das Ferkel erhält Marzipantorte
und Limonade. Nach Verzehr eines Tortenstücks geht es dem Ferkel auch schon
gleich viel besser. Und der Erfolg des Arztes spricht sich herum. Eine Freundin
der Kuh sucht ihn auf. Und wieder stellt der Arzt eine erstaunliche Diagnose: „Torte
tut Ihnen jetzt gar nicht gut. Tiere mit mehreren Mägen brauchen eine andere Medizin,
nämlich Sardellen (…) Essen Sie außerdem jeden Morgen drei Popel, aufgelöst in
einem Glas lauwarmem Wasser“ (S. 29). Um weitere Patienten von einer
Untersuchung abzuschrecken, lässt sich der Fuchs etwas einfallen. Doch was das
ist, möchte ich hier nicht verraten. Nur so viel: Es ist lustig! Mir und meinem
Nachwuchs hat die Lektüre dieses Bilderbuchs für Kinder ab 5 Jahren viel Spaß
gemacht und wir haben viel gelacht. Was will man mehr?
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