Kurios und skurril
Wie wir es schon aus Bullet Train gewohnt sind, treffen wir auch in diesem Thriller wieder auf höchst skurrile Charaktere. Es werden stellenweise immer wieder kuriose Momente und Situationen in die Handlung integriert. So zitiert der Auftraggeber von Zikade beispielsweise im Gespräch ständig einen Rockmusiker mit seinen Weisheiten und erscheint uns so geizig, dass er Teebeutel gleich mehrfach aufgießt. Ein weiteres humorvolles Element entsteht dadurch, dass Suzuki viel improvisieren muss, um an den Pusher heranzukommen. Auch die Dialoge sind oft ausgefallen. Aber eines will ich gleich klarstellen: Das Buch kommt bei Weitem nicht an den ersten Teil heran. In Bullet Train waren die Figuren noch wunderlicher und mit der Wahl des Schnellzuges als Handlungsort entstand eine ganz andere Dynamik, weil die Figuren auf engstem Raum agierten.
Auch dieses Mal kreuzen sich die Wege der einzelnen Figuren teilweise, ohne dass sie etwas davon wissen. Manchmal wissen sie auch nur vom Hörensagen voneinander. In der Unterwelt spricht sich schnell herum, dass der Pusher wieder aktiv geworden ist. Während der Lektüre habe ich mich öfter gefragt, worauf das Ganze hinausläuft. Ich habe neugierig weitergelesen, weil ich auf die Auflösung am Ende gespannt war. So hat mich interessiert, ob Suzuki sich für den Mord seiner Frau noch rächen wird und die anderen Killer in seine Schranken weisen wird. Und ich habe damit gerechnet, dass sich die verschiedenen Figuren noch begegnen werden und es zu einem großen Show-down am Ende kommt (diese Erwartungshaltung wird in meinen Augen auch v.a. durch den Klappentext evoziert). Leider war ich dann aber doch etwas enttäuscht, wie sich die Handlung entwickelt hat. Das Finale war nicht so stark wie erwartet und insgesamt ließ die Spannung zu wünschen übrig. Und was mich ebenfalls während des Lesens gestört und in meinem Lesefluss behindert hat, waren unlogische Verhaltensweisen der Figuren, die immer mal wieder vorkamen. Der Thriller war einfach nicht rund. Ich komme auf 3 Sterne.
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