Ereignisreich, spannend und bildgewaltig (Vorsicht Spoilergefahr)
Nachdem
Sauron sich von seinem Rückschlag erholt und neue Kräfte gesammelt hat,
schmuggelt er sich unter falscher Identität unter die Elben in Eregion. Er
erscheint uns als großer Manipulator, der in der Lage ist, sein Gegenüber
geschickt zu täuschen. Sein Ziel: Beim Elbenschmied Celembrimbor in die Lehre
zu gehen und die Ringe der Macht herzustellen (natürlich nicht in guter
Absicht). Das wird gut in Szene gesetzt und kommt über die komplette Staffel
hinweg immer wieder sehr gut zum Ausdruck. Es verdeutlicht auch, welche Macht
Sauron über andere hat und wie gefährlich er ist. Er ist in meinen Augen die
Hauptfigur der zweiten Staffel. Es ist bestimmt kein Zufall, dass er allein auf
dem Cover abgebildet ist.
Die
Figur von Adar haben sich die Macher der Serie überlegt, sie stammt
ursprünglich nicht aus dem Tolkien-Universum. Doch diese Idee fügt sich gut in
das Gesamtbild ein und auf diese Weise hat man der Serie ein kreatives Element
hinzugefügt, wie ich finde. Adar tritt als Anführer der Orks auf und ist Rivale
von Sauron. Er hat ihn verraten und will ihn weiterhin aus der Welt schaffen,
als er erfährt, dass Sauron überlebt hat.
Das
Geschehen wechsel regelmäßig zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und
entwickelt sich jeweils in unterschiedliche Richtungen weiter. So geht es auch
um Gandalf und seine Suche nach sich selbst. Noch hat er seine magischen Kräfte
nicht unter Kontrolle. Er trifft schließlich auf Tom Bombadil (eine Figur, die
in den Filmen von Peter Jackson leider nicht vorkommt), der für ihn zu einer
Art Mentor wird, und muss sich später mit dem ominösen dunklen Zauberer messen
(handelt es sich bei dem dunklen Zauberer etwa um Saruman?).
Weiterhin
begleiten wir die Elben, die sich zunächst darüber einig werden müssen, wie sie
mit den für sie geschmiedeten drei Ringen verfahren wollen. V.a. Elrond und
Galadriel rücken dabei in den Vordergrund. Über ihr Beziehungsgefüge erfahren
wir mehr. Elrond erscheint z.B. als äußerst weise und charakterstark, er
misstraut den Elbenringen. Galadriel hingegen ist äußerst kämpferisch und
willensstark.
Darüber
hinaus gibt es noch weitere Handlungsstränge: Die Zwerge in Khazad Dum erhalten
vom Elbenschmied und seinem neuen Lehrling sieben Ringe der Macht. Durins Vater
macht von einem dieser Ringe Gebrauch und durchläuft eine negative Entwicklung.
Er wird durch die Macht des Rings korrumpiert. Kann sein Sohn ihn und das Reich
der Zwerge vor Schlimmerem bewahren? Ab der dritten Folge erfahren wir auch,
was aus Isildur und dem Reich Numenor geworden ist.
Fazit:
Die zweite Staffel ist bildgewaltig und episch in Szene gesetzt worden. Sie ist
ereignisreich und es wurde zudem darauf geachtet, dass die verschiedenen
Handlungsstränge alle inhaltlich sinnvoll vorangetrieben werden. Das
Staffelfinale kann sich sehen lassen. Gleichzeitig bleibt am Ende so viel
offen, dass man mit Neugier auf die dritte Staffel wartet. Sie hat mir viel
besser gefallen als Staffel 1, auch weil es mir so vorkam, als sei der Spannungsbogen
deutlich stärker ausgeprägt. Vieles erscheint mir als sinnvolle Ergänzung zu
den Jackson-Filmen. So wird z.B. das Beziehungsgefüge von Elrond und Galadriel
vertieft und beiden Figuren werden neue Aspekte verliehen. Die Orks rücken plötzlich
in ein anderes Licht, nachdem ich diese Staffel geschaut habe. Sie wirken nun
eher wie ein Spielball höherer Mächte. Kurzum: Die Serie fügt sich nach meinem
Empfinden sehr gut in das Franchise um Herr der Ringe ein.
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