Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 1. November 2024

Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht (Staffel 2)


Ereignisreich, spannend und bildgewaltig (Vorsicht Spoilergefahr)




Die zweite Staffel von „Die Ringe der Macht“ hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Schon der Einstieg ist opulent. Wir erleben mit, wie Sauron von Adar getötet wird und die Orks von dessen Herrschaft befreit. Und wir sehen, dass Saurons Existenz nicht an eine körperliche Erscheinung gebunden ist. Er überlebt.

 

Nachdem Sauron sich von seinem Rückschlag erholt und neue Kräfte gesammelt hat, schmuggelt er sich unter falscher Identität unter die Elben in Eregion. Er erscheint uns als großer Manipulator, der in der Lage ist, sein Gegenüber geschickt zu täuschen. Sein Ziel: Beim Elbenschmied Celembrimbor in die Lehre zu gehen und die Ringe der Macht herzustellen (natürlich nicht in guter Absicht). Das wird gut in Szene gesetzt und kommt über die komplette Staffel hinweg immer wieder sehr gut zum Ausdruck. Es verdeutlicht auch, welche Macht Sauron über andere hat und wie gefährlich er ist. Er ist in meinen Augen die Hauptfigur der zweiten Staffel. Es ist bestimmt kein Zufall, dass er allein auf dem Cover abgebildet ist.

 

Die Figur von Adar haben sich die Macher der Serie überlegt, sie stammt ursprünglich nicht aus dem Tolkien-Universum. Doch diese Idee fügt sich gut in das Gesamtbild ein und auf diese Weise hat man der Serie ein kreatives Element hinzugefügt, wie ich finde. Adar tritt als Anführer der Orks auf und ist Rivale von Sauron. Er hat ihn verraten und will ihn weiterhin aus der Welt schaffen, als er erfährt, dass Sauron überlebt hat.

 

Das Geschehen wechsel regelmäßig zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und entwickelt sich jeweils in unterschiedliche Richtungen weiter. So geht es auch um Gandalf und seine Suche nach sich selbst. Noch hat er seine magischen Kräfte nicht unter Kontrolle. Er trifft schließlich auf Tom Bombadil (eine Figur, die in den Filmen von Peter Jackson leider nicht vorkommt), der für ihn zu einer Art Mentor wird, und muss sich später mit dem ominösen dunklen Zauberer messen (handelt es sich bei dem dunklen Zauberer etwa um Saruman?).

 

Weiterhin begleiten wir die Elben, die sich zunächst darüber einig werden müssen, wie sie mit den für sie geschmiedeten drei Ringen verfahren wollen. V.a. Elrond und Galadriel rücken dabei in den Vordergrund. Über ihr Beziehungsgefüge erfahren wir mehr. Elrond erscheint z.B. als äußerst weise und charakterstark, er misstraut den Elbenringen. Galadriel hingegen ist äußerst kämpferisch und willensstark.

 

Darüber hinaus gibt es noch weitere Handlungsstränge: Die Zwerge in Khazad Dum erhalten vom Elbenschmied und seinem neuen Lehrling sieben Ringe der Macht. Durins Vater macht von einem dieser Ringe Gebrauch und durchläuft eine negative Entwicklung. Er wird durch die Macht des Rings korrumpiert. Kann sein Sohn ihn und das Reich der Zwerge vor Schlimmerem bewahren? Ab der dritten Folge erfahren wir auch, was aus Isildur und dem Reich Numenor geworden ist.

 

Fazit: Die zweite Staffel ist bildgewaltig und episch in Szene gesetzt worden. Sie ist ereignisreich und es wurde zudem darauf geachtet, dass die verschiedenen Handlungsstränge alle inhaltlich sinnvoll vorangetrieben werden. Das Staffelfinale kann sich sehen lassen. Gleichzeitig bleibt am Ende so viel offen, dass man mit Neugier auf die dritte Staffel wartet. Sie hat mir viel besser gefallen als Staffel 1, auch weil es mir so vorkam, als sei der Spannungsbogen deutlich stärker ausgeprägt. Vieles erscheint mir als sinnvolle Ergänzung zu den Jackson-Filmen. So wird z.B. das Beziehungsgefüge von Elrond und Galadriel vertieft und beiden Figuren werden neue Aspekte verliehen. Die Orks rücken plötzlich in ein anderes Licht, nachdem ich diese Staffel geschaut habe. Sie wirken nun eher wie ein Spielball höherer Mächte. Kurzum: Die Serie fügt sich nach meinem Empfinden sehr gut in das Franchise um Herr der Ringe ein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen