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Mittwoch, 13. November 2024

Strauss, Annika - Nachtfahrt


Schnell, schneller, Annika Strauss



Die Protagonistin Katha wird von zahlreichen Schicksalsschlägen heimgesucht. Im Alter von 12 Jahren verlor sie ihre Mutter, in jüngerer Vergangenheit noch dazu ihre Schwester sowie ihren Schwager und nun ist auch noch ihr Vater verstorben, während er auf dem Motorrad eine Fahrstunde abhielt und von einem Auto scheinbar absichtsvoll von der Fahrbahn gedrängt worden ist. Katha muss sich nun um die Fahrschule sowie die 13-jährige Ronja kümmern, die Tochter ihrer Schwester, um die sich zuvor ihr Vater gekümmert hat.

 

Katha, die eigentlich vor drei Jahren nach Berlin geflüchtet ist, um einen Verlobten und ihr altes Leben als Fahrlehrerin hinter sich zu lassen, muss sich nun wieder in das Geschäft einfügen und ihren alten Job übernehmen. Sie kehrt unfreiwillig in ihr altes Leben zurück, weil sie den Nachlass regeln muss. Dabei trifft sie auch auf Personen von früher, denen sie lieber nicht begegnet wäre. Sie muss sich Situationen stellen, die sie lieber vermieden hätte. Eine schwierige Lage. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ihre Nichte ihr gegenüber abweisend verhält. Sie steckt mitten in der Pubertät und ihr fällt es schwer, mit den zahlreichen Verlusten umzugehen.

 

Kaum hat Katha ihre neue Tätigkeit übernommen, kommt es zu einer nächsten Katastrophe. Ein Fahrzeug ist manipuliert worden und eine Fahrschülerin erleidet einen Unfall. Spätestens ab diesem Zeitpunkt fragt man sich, wer es auf die Fahrschule und die Familie rund um Katha herum abgesehen hat. In einer weiteren Perspektive, lernen wir auch einen uns unbekannten Täter kennen, der eine junge Mutter entführt hat und dieser ihr eigenes Kleinkind vorenthält. Er verlangt von ihr, Prüfungen zu bestehen, um zu beweisen, dass sie eine gute Mutter ist. Nach und nach fügt sich das Puzzle dann zusammen, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhängen.

 

Was mir besonders gut an diesem Thriller gefällt, ist der Umstand, dass die Autorin mit einem sehr, sehr hohen Tempo die Geschehnisse vorantreibt. Die Kapitel sind kurz und knackig und es gibt keinen Stillstand. Man kommt als Leser kaum zum Durchatmen, ständig passiert etwas Neues und es kommt zu neuen Verwicklungen und Ereignissen. Schnell wird zwischen den verschiedenen Personen und Handlungsorten gewechselt. Ich mag eine solch dynamische Erzählweise sehr, da sie mich beim Lesen in einen Zustand erhöhter Anspannung versetzt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und bin durch die Seiten geflogen. So muss ein temporeicher Thriller sein! Da hat die Autorin in meinen Augen viel richtig gemacht. Und ich hoffe, sie behält ihren rasanten Stil in Zukunft bei. Kurzum: Ein überraschend guter Thriller, bei dem ich voll auf meine Kosten gekommen bin. Den Namen der Autorin werde ich mir merken. Ich hoffe auf weiteren so guten Lesestoff von ihr.

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