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Dienstag, 4. Februar 2025

Peterson, Phillip P. - Transport 5


Bisher der schwächste Teil der Reihe



Zwei Raumschiffe nähern sich dem Artefakt der Transporterfabrik und die Kommandierenden beider Schiffe erheben Besitzansprüche darauf. Sie konkurrieren darum, wer als erstes einen Fuß auf die Station setzt. Doch dann geschieht das Unfassbare: Als das erste Schiff das Artefakt erreicht, wird es von Nanopartikeln einfach aufgelöst. Derweil erkundet Russell mit einem Außenteam einen fremden Planeten und stößt dabei auf eine ausgestorbene Stadt einer fremden Zivilisation, die schon seit Jahrmillionen unbewohnt zu sein scheint. Die außerirdische Kolonie muss untergegangen zu sein, noch bevor die Erbauer der Transporter existierten. Unklar bleibt, was mit den Außerirdischen genau passiert ist. Haben sie sich womöglich selbst vernichtet? Oder sind sie von einem kosmischen Ereignis heimgesucht worden?

 

Spannung entsteht durch zwei Fragen: Was werden Russell und sein Team bei der Erforschung der Ruinen der außerirdischen Stadt herausfinden? Und was hat es mit der Nanotechnologie auf sich? Beide Handlungsstränge werden im Wechsel erzählt und vorangetrieben. In einem dritten Strang geht es um einen Kometen, der sich der Erde nähert und der untersucht werden soll. Darüber erfährt man zu Beginn allerdings noch sehr wenig. Auffällig ist, dass es dieses Mal länger dauert, in das Buch hineinzufinden. In den vergangenen Bänden nahm die Handlung bereits von der ersten Seite an Fahrt auf. Dieses Mal benötigt man etwas Geduld, um den Inhalt zu überblicken. Als klar wird, warum die außerirdische Zivilisation nicht mehr existiert, zieht die Spannung noch einmal an. Es wird klar, dass die Erde in großer Gefahr schwebt und eine Katastrophe abgewendet werden muss.

 

Was mich dieses Mal ein wenig gestört hat, waren logische Ungereimtheiten. ACHTUNG SPOILER, ggf. ab hier nicht weiterlesen: Warum nutzen die Fremden, die die Erde bedrohen, nicht selbst das Transportersystem? Und warum haben sie dieses eigentlich nicht zerstört (so steht z.B. in unmittelbarer Nähe zur fremden Station, von der die Bedrohung für die Erde ausgeht, ein Transporter herum, der munter von Russell genutzt werden kann, um Aktionen gegen die Fremden durchzuführen)? Und warum wurden die Erbauer des Transportersystems von den Fremden nicht ebenfalls angegriffen (diese Frage nutzt der Autor am Ende sogar, um zum nächsten Band überzuleiten. Das wirkt unglücklich, denn diese Frage habe ich mir während der gesamten Lektüre fortwährend gestellt)?


Ein weiteres Manko: Mir liegt der Schwerpunkt zu sehr auf der Beschreibung von Waffensystemen und Taktik (v.a. im späteren Handlungsverlauf). Es werden in ausführlich-deskriptiver Weise wieder Pläne entworfen und ausgetüftelt, aber es passiert nichts. Ereignisarmut ist die Folge. Das hat mich nicht überzeugt. Dadurch schwankt die Spannungskurve auch stark und es entstehen Längen. Hinzu kommt eine schwache Figurenzeichnung. Ich habe nicht wirklich mitgefiebert. Außer Russell gibt es keine Figur, die die Handlung trägt. Andere Figuren sind austauschbar. Sofern die Spannung stimmt, ist das ja sogar akzeptabel. Aber wenn weder die Spannung stark ausgeprägt ist noch die Figuren eine psychologische Tiefe aufweisen, dann kann etwas nicht stimmen. Kurzum: Für mich der schwächste Teil der Reihe. Band 1-3 waren sehr gut, mit Band 4 sinkt die Qualität bereits und Band 5 ist noch einmal schlechter als Band 4 (vgl. dazu frühere Rezensionen). Sehr schade!

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