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Freitag, 7. Februar 2025

Apollo 11 - Dokumentation zum 50. Jahrestag der Mondlandung von Todd Douglas Miller


Unmittelbar und intensiv



Die Dokumentation startet mit Bildern zu den Vorbereitungen des Starts der Apollo-11-Rakete. Präsentiert werden originale Archivaufnahmen der NASA. So sehen wir z.B. die Astronauten, wie sie sich kurz vor dem Start die Raumanzüge anlegen, und erleben mit, dass noch einige Tests durchgeführt werden müssen. Ein Blick wird auch ins Startkontrollzentrum geworfen (3 Stunden vor dem Start), zwischendurch immer einmal wieder ein Blick auf die Startrampe oder ein Schwenk über die vielen Schaulustigen. Die Reportage nimmt sich viel Zeit, die Bilder wirken zu lassen. Die Geschäftigkeit und die Anspannung vor dem Start werden greifbar. Es handelt sich um wirklich interessante Aufnahmen, die Atmosphäre von damals wird unheimlich gut eingefangen. Und wir sind als Zuschauer nah dran am Geschehen und begleiten die Astronauten auch 30 Minuten und 6 Minuten vor dem Start. Der Countdown wird dann in Echtzeit abgebildet (mit passender dramatischer Musikuntermalung im Vorfeld). Klasse!


Nach der Präsentation des Startvorgangs werden wir auf den Weg zum Mond mitgenommen. Dabei wird auch das beengte Innere des Raumfahrzeugs mit wenigen Aufnahmen gut eingefangen. Das Ganze wird immer wieder unterlegt mit Original-Funkverkehr von damals. Es gibt während der gesamten Reportage keinen Erzähler, der Informationen vermittelt, stattdessen werden immer wieder Original-Audioaufnahmen präsentiert. Die Mission wird in ihrer Gesamtheit abgebildet, d.h. es gibt keine größeren Auslassungen. Aber natürlich wird der Ablauf stark gerafft gezeigt. So sind wir z.B. 30 Std. vor der Landung auf dem Mond mit dabei. Danach werden uns Original-Aufnahmen vom Landemanöver demonstriert (auch Mondaufnahmen, die aus der Umlaufbahn aufgenommen wurden, kommen vor). Wir sehen den Sinkflug des Adlers. Das Landen und Aufsetzen und auch den Ausstieg aus der Mondkapsel erleben wir dabei in Echtzeit. Atemberaubend! Anschließend schöne Aufnahmen von der Mondoberfläche. Armstrong beschreibt im Funk z.B. seinen ersten Kontakt mit dem Mondboden und schildert, was er wahrnimmt und wie er ihn empfindet. Auch den Original-Telefonat des Präsidenten mit den Astronauten erleben wir mit. Sehr interessant!


Nach meinem Gefühl lässt die Dokumentation die Zuschauerinnen und Zuschauer an dem Geschehen an vielen Stellen so teilhaben, als sei man damals 1969 selbst am Fernseher dabei gewesen. Dafür sorgt v.a. auch der Funkverkehr. Viele Höhepunkte der damaligen Mission kommen vor: Startvorbereitungen, Anflug zum Mond, Einschwenken in die Umlaufbahn des Mondes, Sinkflug, Landemanöver, Aufnahmen von der Mondoberfläche, die Aufstiegszündung, das Rendezvous-Andockmanöver der beiden Raumfahrzeuge in der Mondumlaufbahn als Vorbereitung auf den Rückflug, Rückkehr zur Erde, Wiedereintritt in die Erdumlaufbahn, Bergung der Kapsel. Für alle Abschnitte der Mission nimmt sich die Dokumentation nach meinem Empfinden ausreichend Zeit. Die Macher des Films beschränken sich nicht zu sehr auf die reine Mondlandung, sondern schildern auch das, was darum herum passiert ist. Und aus heutiger Sicht ist es in meinen Augen immer wieder interessant mitzuerleben, was die Menschheit 1969 erreicht hat, v.a. wenn man bedenkt, dass seit 1972 keine bemannte Mondmission mehr stattgefunden hat. Für mich eine gelungene Dokumentation, die mich sehr gut unterhalten hat und dabei das Gefühl von damals vermittelt hat.

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