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Freitag, 31. Oktober 2025

Garthoff, Sebastian - Tote wird man nicht los


Happy Halloween!




Lokalreporter Lorenz Lorenz, der für den Kreisboten arbeitet, klappert die Gegend auf der Suche nach berichtenswerten Nachrichten ab. So erfährt er z.B. von einem Selbstmord mit Kohlenmonoxid und lauscht andächtig der Rede des Bürgermeisters, zu der er sich Notizen macht. Der Großteil seiner Recherchen beschränkt sich auf Sonderbarhausen. Noch ahnt er nicht, mit welcher Gefahr er bald konfrontiert sein wird…


In einem anderen Blickwinkel erfahren wir etwas von einer namenlosen Frau, in deren Kopf sich ein Gewitter zusammenbraut („Hinter der Stirn rollt nun das Gewitter heran, Blitze brechen durch die Wolken, Donner ertönt wie Hammerschläge. Für die Frau sind sie wie ein Weckruf“, S. 12). Sie entdeckt an sich selbst eine schwere Kopfverletzung. Man ahnt Böses. Schon bald fällt sie ein erstes Opfer an. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Bald wird Sonderbarhausen überrannt…


Der Schreibstil ist gefällig, klar und pointiert. Wie schon bei „Schattenmann“ fließt ab und zu auch Bildlichkeit mit ein (oft mit unappetitlichem Beigeschmack). Interessant ist der Blick in die Gedankenwelt in eine sich zu einem Zombie verwandelnde Figur, die ihren Lustgewinn aus dem Verzehr von Menschenfleisch bezieht. Die Gedankenwelt beginnt zu zerfasern, die Erinnerungen verblassen. Menschlichkeit geht verloren…


Die Schilderung der Attacken durch die wandelnden Toten ist teils blutrünstig gestaltet. Es gibt Splatter-Effekte. Kurzum: Nichts für schwache Nerven! Immer wieder sind wir nah dran an einigen Bewohnern von Sonderbarhausen und erleben mit, wie sie um ihr Leben fürchten müssen. Das Geschehen wird packend erzählt. Die Ausbreitung des Schreckens wird kontrastiert mit der Schilderung des Kleinstadtalltags einzelner Provinzler (gleichzeitig eine schöne Kritik des Kleinbürgerlichen).

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