165 Jahre in der Zukunft
Verwirrt, orientierungslos und mit Schmerzen erwacht die 24-jährige Nina an einem ihr unbekannten Ort. Sie kann sich an nichts erinnern, weiß nicht, wer und wo sie ist. Sie fühlt sich innerlich leer. Eine Ärztin beantwortet Ninas drängendste Fragen und hilft ihr so, sich zurechtzufinden.
Sie erfährt, dass sie an einer unheilbaren Krankheit litt und sich unmittelbar nach ihrem Tod in den sog. Kryonikschlaf begeben hat. Sie war 165 Jahre lang eingefroren und findet sich nun plötzlich in einer ihr unbekannten Zukunft wieder. Was wird sie über ihre neue Umgebung herausfinden?
Nina fühlt sich in der neuen Umwelt wie eine Fremde und ist sich selbst fremd geworden. Bald schon lernt sie Aaron kennen, der ebenfalls eingefroren war, und ihr Vieles erklärt. Die Welt, die Nina kannte, hat sich massiv verändert. Der Preis für Ruhe und Sicherheit ist z.B. die totale Überwachung.
Eines Tages erhält Nina dann eine Warnmeldung, die in ihr Zimmer geschmuggelt wurde. Sie soll den Mitarbeitern des Unternehmens, die sie aufgetaut haben, nicht vertrauen und befinde sich in großer Gefahr. Zusammen mit Aaron flüchtet Nina daraufhin. Wird die Flucht gelingen? Wohin werden sie flüchten? Was ist der Grund für die Flucht und was werden sie herausfinden? Das sind die zentralen Fragen, die ich mir zu diesem Zeitpunkt stellte.
In diesem Buch herrscht viel Ungewissheit über den Fortgang der Handlung und darüber, was Nina und Aaron erfahren werden. Das erzeugt Spannung. Durch die Flucht entsteht eine bedrohliche Atmosphäre, das Tempo zieht spürbar an und sie eröffnet Raum für Überraschungen. Das ist ebenfalls gelungen. Und was die Spannung noch einmal forciert, ist die Tatsache, dass Nina und Aaron sich völlig auf andere Menschen verlassen müssen, die ihnen bei der Flucht helfen. Beide wissen nicht, was um sie herum vor sich geht, und sie müssen darauf hoffen, dass alles gut gehen wird.
Dadurch, dass mir als Leser zentrale Informationen vorenthalten werden und ich genauso wenig weiß wie die Figuren selbst, wird meine Neugier permanent befeuert. Auch das hat mir gefallen. Nach und nach erfahren die beiden mehr über die zukünftige Welt und welche Gefahr von ihr ausgeht. Nachdem das Verschwinden von Nina und Aaron bemerkt wurde, nimmt man ihre Verfolgung auf. Auch das sorgt für Spannung. Allerdings kann ich dem Buch aus mehreren Gründen keine 5 Sterne geben, auch wenn der Beginn richtig stark war und die Auflösung sehr, sehr geschickt konzipiert worden ist: 1. Ich empfand den futuristischen Weltenentwurf als ausbaufähig. Der Blick wird oft sehr eng geführt und selten geweitet. Schade! 2. Die Schilderung der vielen Reisen von A nach B nimmt mir zu viel Raum ein. Sie nehmen der Handlung nach meinem Gefühl das Tempo und ich fand sie auch nicht sehr packend. 3. Ich hätte mir noch eine stärkere emotionale Beteiligung gewünscht.
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