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Montag, 29. Januar 2024

Kvensler, Ulf - Der Ausflug. Nur einer kehrt zurück




5 von 5 Sternen



Spannend, spannend, spannend


Wow, ich habe im Moment richtig, richtig Glück mit meiner Thriller-Auswahl: Das Buch „Der Ausflug“ von Ulf Kvensler hat sich als Kracher erwiesen. Ich bin durch die Seiten geflogen und der Autor macht so viel richtig, um Spannung zu erzeugen: Angenehme Kapitellängen, Cliffhanger am Ende eines Kapitels, eine hohe Dialoghaftigkeit, eine authentische Schilderung psychischer Ausnahmezustände, die Darstellung permanenter äußerer Bedrohungen in Form von Naturgewalten, ständig neue spannungserregende Impulse in Form von Widrigkeiten, eine tiefgründige Charakterzeichnung, eine interessant gestaltete Gruppendynamik mit Rivalitäten, Missstimmungen, Unterstellungen und Eifersüchteleien, eine geschickt arrangierte Erzählstruktur mit gut getimten Perspektivwechseln, atmosphärische Naturbeschreibungen, sich abwechselnde Passagen von Anspannung und Entspannung. Die Stärke der Ich-Perspektive wurde hervorragend genutzt, um den Leser zu verunsichern. Die Handlung ist unvorhersehbar (im guten Sinne!) und wendungsreich. Immer wieder müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden. Kurzum: Lest dieses Buch und überzeugt euch selbst! Es wird euch mitreißen.

 

Doch worum geht es überhaupt? Die Ich-Erzählerin Anna berichtet ihrer Freundin Milena von einer neuen Männerbekanntschaft und bittet sie darum, dass Jacob bei ihrer schon länger geplanten Wanderung dabei sein darf. Milena reagiert zunächst überrumpelt, hält Rücksprache mit ihrem Partner Henrik und schließlich sind sie und Henrik einverstanden, dass Jacob die Gruppe begleitet. Auf den ersten Seiten geht es zunächst einmal um das gegenseitige Kennenlernen. Und auf der Zugfahrt zum Ort des Reisebeginns schlägt Jacob vor, die Reiseroute spontan zu ändern. Eine tragische Entscheidung, wie sich noch herausstellen wird. Doch mehr verrate ich hier nicht. Nur so viel: Es wird ein heftiger Trip!. Eingeflochten sind auch Zeugenbefragungen von Anna, die man allein aufgefunden hat und die im Rückblick von der Wanderung berichtet. Die Befragungen verrätseln das Geschehen und als Leser:in fragt man sich sofort: Was ist passiert?

 

Es ist wieder eines dieser Bücher, bei dem ich dachte: „Schade, dass es zu Ende ist“. Der Thriller hat auf mich eine unfassbare Sogwirkung entfaltet, auch weil er so abwechslungsreich gestaltet ist. Ein solches Gefühl hatte ich das letzte Mal bei „Wenn Sie wüsste“, mein Thriller-Kracher aus dem Jahr 2023. Und was noch besser ist: Ich habe dieses Mal im Vorfeld überhaupt nicht damit gerechnet. Ich habe angefangen zu lesen und dachte permanent: „Yes, wenn das so weitergeht, wird das ein echter Kracher“. Vom Setting hat es mich auch an „In blaukalter Tiefe“ von Kristina Hauff erinnert (vgl. dazu eine frühere Rezension). Allerdings geht es dieses Mal nicht um einen Segeltörn, sondern um eine gemeinsame Wanderung, bei der man aufeinander angewiesen ist und wenig Privatsphäre hat. Und im weiteren Handlungsverlauf wird das gegenseitige Misstrauen immer größer. Und noch etwas: Man fiebert mit den Protagonisten mit! Ein klares 5-Sterne-Buch.

2 Kommentare:

Volker Kaiser hat gesagt…

Du scheinst in der Tat ein glückliches Händchen bei deiner Thrillerauswahl zu haben. Hört sich nach einer spannenden Story an. VG

Tobias Kallfell hat gesagt…

Dieser Thriller hat mich begeistert. Und er kommt ebenfalls aus Schweden!

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