Zu viel benötigtes Vorwissen und zu offenes Ende
In der Serie „Ahsoka“ geht es um die Suche der ehemaligen Jedi nach dem imperialen Großadmiral Thrawn, den man ggf. aus den Büchern von Timothy Zahn kennt („Erben des Imperiums“, „Die dunkle Seite der Macht“ sowie „das letzte Kommando“). Das ist die grundlegende Handlung. Unterstützung erhält Ahsoka von ihrer ehemaligen Schülerin Sabine Wren. Und interessant ist in meinen Augen auch der Umstand, dass Ahsoka eine ehemalige Schülerin von Anakin Skywalker ist. Diese Beziehungskonstellation lässt auf viel positive Dynamik hoffen.
Direkt in der ersten Folge wird das Star-Wars-Universum um solche Figuren erweitert, die ehemals dem Jedi-Orden angehört haben, aber nach den Klon-Kriegen verschwunden sind und die ebenfalls in der Lage sind, die Macht zu gebrauchen und ein Lichtschwert zu führen (z.B. Lord Baylan). Das verstößt gegen den klassischen Kanon. Darauf muss man sich bei dieser Serie einlassen können.
Was für das Schauen dieser Serie weiterhin relevant ist: Es sind Vorkenntnisse aus der animierten Serie „Star Wars Rebels“ empfehlenswert, da es auf diese einige Rückbezüge gibt. Das finde ich schade, weil mir diese Animationsserie gänzlich unbekannt ist. Man versteht „Ahsoka“ zwar auch so, aber es fehlen zu zentralen Figuren wie Sabine, Ezra und Thrawn weitere Hintergründe. Warum beispielsweise ist Thrawn im Exil und wie ist er überhaupt dorthin gekommen? Die Figurenzeichnung könnte in meinen Augen insgesamt mit mehr Informationen aufwarten (so z.B. auch zu Lord Baylan).
Was mir gut gefallen hat, waren einige überraschende Gastauftritte von bekannten Figuren aus dem Star-Wars-Franchise (manche würden hier eher abwertend von sog. Fan-Service sprechen). So begegnet Ahsoka Tano ihrem ehemaligen Meister Anakin und auch C3PO tritt an einer Stelle (kurz) in Erscheinung. Auf diese Weise erhalten wir u.a. einen knappen Einblick in die Zeit der Klon-Kriege, die für Ahsoka prägend gewesen sind. Weniger konnte ich mit den sog. Nacht-Schwestern von Dathomir anfangen. Ihre Erscheinung ging mir zu sehr in Richtung „Fantasy“ und passte nicht so richtig zu Star Wars. Auch der Bösewicht Thrawn übte auf mich keinen großen Reiz aus. Fazit: „Ahsoka“ kann nicht mit „The Mandalorian“ mithalten, gefiel mir aber besser als „Boba Fett“. Mit einer Fortsetzung ist nichtsdestotrotz zu rechnen (vermutlich 2026), da das Ende sehr offen gestaltet wurde und viel Raum für eine Fortführung der Handlung lässt.
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