Ein
rundum gelungener Thriller
Harlan Coben gehört zu den ganz Großen im Thriller-Bereich. Nach der Lektüre von „Ich finde dich“ (2015) ist mir wieder einmal klar geworden, warum das so ist. Die Handlung setzt sofort ein, man ist von der ersten Seite an mittendrin. Klasse! Der Spannungsbogen und das Tempo sind durchweg hoch, es gab kaum Längen, weil es ständig zu neuen Entwicklungen kommt, der Protagonist gerät immer wieder in vertrackte und gefährliche Situationen, aus denen er sich befreien muss. Der Plot ist sehr gut und in sich schlüssig konstruiert, die Figurenzeichnung ist gelungen, die Dialoge sind stark und aus dem Leben gegriffen, Gedanken und Gefühle kommen gut und nachvollziehbar zum Ausdruck, es gibt die ein oder andere überraschende Wendung, die einzelnen Kapitel enden oft mit gut platzierten und durchdachten Cliffhangern. Auch das Atmosphärische (das Campus-Gefühl) wird gut eingefangen. Das alles führt dazu, dass ich bei der Lektüre an den Zeilen haften blieb. Und noch etwas gelingt dem Autor großartig. Stellenweise fragt man sich, ob das Gedächtnis Jake bei seinen Nachforschungen zu seiner Ex nicht einen Streich spielt. Man beginnt an seinem Geisteszustand zu zweifeln. Das ist gut arrangiert.
Doch
worum geht es überhaupt? Der Ich-Erzähler Jake Fisher wird von Natalie, der
Liebe seines Lebens, verlassen. Sie heiratet neu und er muss sich damit
abfinden. Er ist sogar als Gast auf ihrer Hochzeit eingeladen und muss ihr
schwören, keinen Kontakt mehr zu ihr aufzunehmen. Doch sechs Jahre später,
während des Abhaltens seiner Sprechstunde als Universitätsprofessor, entdeckt
er zufällig eine Todesanzeige, in der Natalies neuer Mann, Todd, namentlich
genannt wird. Jake besucht die Beerdigung von Todd und stellt fest, dass seine
Ex nicht anwesend ist, dafür jedoch eine andere Frau, die sich als Ehefrau
ausgibt und Todds Tod betrauert. Was ist da los? War Jake auf der richtigen
Beerdigung? Wo war Natalie? Liegt eine Verwechslung vor? Jake entschließt sich
dazu, mehr über Todd herauszufinden und sich auf die Suche nach Natalie zu
machen. Was wird er herausfinden? Ich will nicht zu viel verraten, aber bei
seinen Recherchen stößt Jake (natürlich) auf Ungereimtheiten und trifft auf
Widerstände. Fazit: Ein rundum gelungener Thriller, an dem ich nichts
auszusetzen habe und der mich gut unterhalten hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen