Kampf oder Koexistenz?
Und
der Auftakt des Buchs ist furios. Auf die MI wird ein gut koordinierter
Anschlag verübt und man stellt sich zu Beginn direkt folgende Fragen: Ist die
MI beim Anschlag beschädigt worden? Wie wird sie reagieren? Wird sie die
Menschen bestrafen? Wenn ja, wie? Und werden noch weitere Aktionen der Widerstandskämpfer
folgen? Ein Kampf um die Vorherrschaft der Erde beginnt. Und es stellt sich die
Frage, ob eine Kooperation und friedliche Koexistenz zwischen Menschheit und MI
noch möglich ist. Packend!
Der
zweite Band kann nach meiner Einschätzung nicht problemlos ohne die Kenntnis
des ersten gelesen werden. Um die Hintergründe sowie die handelnden Figuren besser
einordnen zu können, sollte man „Das Erwachen“ kennen (übrigens auch ein
großartiges, spannendes Buch, vgl. dazu eine frühere Rezension). Auch werden,
wie in Teil 1, sogenannte Streiflichtkapitel zur Mars Discovery eingebaut
(hierzu existiert ein Folgeband).
Auffällig
ist, dass dieses Mal nicht mit so vielen verschiedenen Perspektivwechseln
gearbeitet wird. V.a. zu Beginn wird der Thriller sehr geradlinig erzählt. Das
unterscheidet ihn von Band 1, wo es eine Weile dauert, bis man über die Geschehnisse
den vollständigen Überblick hat. Auf diese Weise erhöht sich das Tempo und der
Inhalt ist leichter zugänglich. Man braucht als Leserin bzw. Leser weniger
Geduld. Im weiteren Handlungsverlauf verabschiedet sich der Autor aber immer
stärker von dieser geradlinigen Erzählweise und wechselt dann doch wieder die
Blickwinkel, um Spannungsbögen zu unterbrechen.
Was
ich mir zum perfekten Lesevergnügen noch gewünscht hätte, wäre Folgendes: Mehr
Spannung und Tempo im Mittelteil sowie am Ende, eine ausführlichere Schilderung
von gesellschaftlichen Transformationsprozessen durch die MI sowie eine
lebendigere Figurengestaltung. Und noch etwas hat mich enttäuscht: Mir kamen
die Gespräche zwischen Axel Krohn und der Maschinenintelligenz zu kurz (nach
meinem Empfinden die Höhepunkte in Teil 1). Interaktionen mit der MI werden
nach meinem Geschmack viel zu lange hinausgezögert und finden zu selten statt. Schade,
schade!
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