Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 22. September 2024

Logan, T. M. - The Parents


Verzweifelte Eltern



Von T. M. Logan habe ich zuletzt „The Catch“ gelesen und fand es klasse (vgl. eine frühere Rezension). Dafür haben mich bei „Trust me“ nur die ersten 100 Seiten überzeugt. Wie schlägt sich nun sein neuester ins Deutsche übersetzte Thriller „The parents“? Eines steht jedenfalls fest: Wieder hat sich Logan ein packendes Ausgangsszenario übelegt, das sofort mitnimmt und mit Urängsten spielt.

Von fünf Jugendlichen, die nachts im Wald unterwegs waren, kehrt der Neffe des Ich-Erzählers nicht zurück (Zac). Der Ich-Erzähler macht sich mit seinem Bruder daraufhin auf die Suche nach Zac. Und als Leser hatte ich sofort ein ungutes Gefühl.  Letztlich muss sogar die Polizei eingeschaltet werden… Doch ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Der Thriller wird sehr wendungsreich erzählt (gerade zu Beginn), so dass eine ausführlichere Darlegung des Inhalts bereits zu viel verraten würde.

 

Im Zentrum stehen die folgenden Frage: Was ist in der Nacht passiert, als die Jugendlichen sich im Wald getroffen haben? Und was haben die Beteiligten, die am nächsten Morgen zurückgekehrt sind, zu verbergen? Thematisch geht es um den Zwispalt von elterlicher Kontrolle auf der einen Seite und von jugendlichem Freiheitsdrang auf der anderen Seite. Wie weit können und sollten Eltern ihren Kindern vertrauen? Wie verhalten sich Eltern, wenn ihr Kind in Gefahr gerät? Es wird gut deutlich, welche heftigen Sorgen Eltern auszustehen haben, wenn der Nachwuchs nicht nach Hause kommt, und wie schnell Eltern-Kind-Beziehungen durch Unehrlichkeit aus dem Gleichgewicht geraten können. Durch die belastende Situation wird aus Sorgen rasch Verzweiflung…

 

Der Inhalt wird nach meinem Gefühl packend, ereignis- und wendungsreich dargelegt und reißt von der ersten Seite an mit. Die Spannung war nach meinem Empfinden v.a. zu Beginn und am Ende sehr stark ausgeprägt (das Finale fand ich stark!), der Mittelteil zog sich stellenweise etwas. Der Thriller ist jedenfalls besser als Durchschnitt, aber auch kein herausragendes Buch, das eine Sogwirkung auf mich entfalten konnte. Es ist besser als „Trust me“, aber nicht so gut wie „The Catch“. Von mir gibt es 4 Sterne.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen