Die Föderation am Beginn ihrer Entstehung
Zu
Beginn der Serie gibt es auch noch keinen Universalübersetzer. Und auch die
oberste Direktive als Handlungsmaxime existiert noch nicht. Die Entdeckung
anderer Spezies steht noch am Anfang. Viele Folgen thematisieren Erstkontakt-Situationen.
Man lernt zahlreiche neue außerirdische Zivilisationen kennen, teilweise auch
solche, die man aus anderen Serien noch nicht kennt und die den Menschen
technisch voraus sind (v.a. die Suliban). Es zeigt sich, dass die Crew häufig
impulsiver agiert als Crews aus späteren Serien. Die Einmischung in Fremdes führt immer wieder zu Herausforderungen. Wieder
ein schöner Kontrast zu TNG! Es gibt aber auch Begegnungen mit bekannten
Spezies, z.B. mit den Klingonen, Vulkaniern oder mit den Ferengi (= Folge 19). Auch
das überzeugt! V.a. die Vulkanier habe ich wieder etwas besser kennengelernt
und verstanden.
Hinzu
kommt ein interessanter Captain, der auch sehr stark im Handlungsmittelpunkt
steht. Archer ist hitzköpfig und direkt. Sich den Vulkaniern unterzuordnen,
gefällt ihm überhaupt nicht. Und auch der erste Offizier T`Pol ist interessant
konzipiert. Für mich sogar die Figur mit der größten Zugkraft. Die Vulkanierin
verhält sich v.a. zu Beginn der Staffel äußerst herablassend gegenüber den
Menschen auf dem Schiff. Es ergibt sich ein oft amüsantes Wechselspiel zwischen
ihr, dem Captain und den anderen Mannschaftsmitgliedern. Menschliche, ungestüme
Neugier trifft auf vulkanisch-abwägende, disziplinierte Logik. Herrlich! Die
einzelnen Mitglieder der Besatzung erhielten nach meinem Gefühl nicht so viel
Aufmerksamkeit wie Archer und T`Pol (oder es fällt mir insbesondere als
Kontrast zur Serie „strange new worlds“ auf). Allerdings werden einigen
Mitgliedern (z.B. dem Arzt) auch eigene Folgen zugestanden. In Relation zur
Gesamtanzahl der Folgen (= 26) fallen diese Episoden aber kaum ins Gewicht.
Schade!
Die
einzelnen Folgen sind in sich abgeschlossen und werden auch nicht stark
miteinander vernetzt. Allerdings gibt es eine „Storyline“, die in
unregelmäßigen Abständen immer einmal wieder vertieft wird: Die des sogenannten
Temporalen Kalten Kriegs. Und die Qualität der Episoden kann sich sehen lassen.
Bis auf wenige Ausnahmen, die etwas langatmig daherkamen (z.B. Folge 7 und 8),
waren sie durchgängig interessant und faszinierend. Meine Lieblingsfolge war
Folge 23 („Gefallene Heldin“).
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