Altbekanntes und viele Logiklöcher
Wird
die Ableger-Serie „Dead City“ um Maggie Greene und Negan neue Wege beschreiten
oder wird sie Altbekanntes aufwärmen? Werden dem „The-Walking-Dead“-Universum
neue Impulse verliehen? In meinen Augen, nein! Für mich ist der Stoff
auserzählt. Das, was „Dead City“ bietet, hat man alles schon einmal in den elf
Staffeln der Hauptserie gesehen.
Schon
der Einstieg in das Spin-Off wirkt auf mich konstruiert-gewollt und weist
Logiklöcher auf. Es hat mich nicht auf Anhieb überzeugt. Man muss sich als
Zuschauer:in erst einmal zurechtfinden, worum es überhaupt geht. Wo befindet
sich Maggie eigentlich? Warum ist sie dort? Von wem und warum wurde ihr Sohn
entführt? Was hat es mit New Babylon auf sich? Wer sind die Marshalls? Welcher
Zufall sorgt dafür, dass Negan und Maggie plötzlich zusammenfinden? Woher weiß
Maggie, dass ihr Sohn in Manhatten ist? Mir fehlten eingangs zu viele
Hintergründe, man wird als Zuschauer direkt ins Geschehen hineingeworfen und
ist auf Orientierungssuche.
Das
Beste an der Serie sind noch die beiden Hauptfiguren, um die es geht.
Allerdings ist die Fehde zwischen Maggie und Negan nichts Neues. Man kennt sie
schon aus der Hauptserie. Für mich wird der Konflikt zwischen den beiden zu
sehr „plattgetreten“. Und visuell konnte mich „Dead City“ auch nicht
überzeugen, da sind die Stadtszenen in „The last of us“ besser gelungen (vgl.
dazu eine frühere Rezension). Eine Steigerung gibt es in meinen Augen lediglich
beim Grad an ekelerregenden Szenen. Das brauche ich nicht!
Für
mich gibt es einfach zu viel Altbekanntes: Psychopathischen Anführer und
Gemeinschaften, die sich inmitten der lebensfeindlichen Umwelt eine Heimat
aufgebaut haben, hat das Franchise schon zu genüge präsentiert. Und das Prinzip
der verräterischen Mitmenschen ist nach meinem Empfinden auserzählt. Gerade da
finde ich die Konkurrenzserie „The last of us“ besser, weil sie einmal andere Wege
beschreitet und nicht nur zwischenmenschlichen Verrat sowie Misstrauen
thematisiert.
Negan
entwickelt sich stellenweise zu der brutalen Figur von früher zurück. Gewalt
wird von ihm als Mittel der Machtdemonstration gerechtfertigt. Grenzwertig, wie
ich finde. Und es zeigen sich bei ihm zwei Seiten: Der Sadist einerseits und
der Beschützer andererseits. Als Zuschauer ist man hin- und hergerissen, was
man von ihm halten soll. Das ist das einzige, was ich positiv herausheben kann.
Die Figur polarisiert. Ansonsten übt die Serie keine große erzählerische Kraft
aus. Und was sich besonders störend auswirkt, sind die vielen logischen
Ungereimtheiten, die immer wieder zutage treten.
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