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Mittwoch, 17. Januar 2024

Strobel, Arno - Mörderfinder Band 2. Die Macht des Täters






Max Bischoff in der Krise


Ich habe festgestellt, dass ich die Mörderfinder-Reihe sträflich aus dem Blick verloren habe, und das, obwohl mir der erste Band so gefallen hat und Band 4 bereits in den Startlöchern steht und für den 01. Februar angekündigt ist. Dringend Zeit, das zu ändern und Band 2 endlich einmal zu lesen, der den Untertitel „Die Macht des Täters“ trägt. Und was soll ich sagen. Es lohnt sich, Max Bischoff nicht aus den Augen zu verlieren. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Allerdings reicht Band 2 nicht an Band 1 heran (vgl. dazu eine frühere Rezension). Ich muss aufgrund fehlender Glaubwürdigkeit einen Stern abziehen. Doch dazu weiter unten…

 

Zunächst zum Inhalt: Max Bischoff erhält einen Anruf von einer Ex-Kollegin, die ihn darum bittet, die Unschuld ihres Neffen zu beweisen. Dieser hat sich mit 22 Jahren das Leben genommen, weil er beschuldigt wurde, eine Frau umgebracht zu haben. Ist sein Suizid etwa ein Schuldeingeständnis? Oder gibt es einen Täter, der weiterhin auf freiem Fuß ist, und der dem Selbstmörder etwas anhängen wollte? Max nimmt sich der Sache an, klopft den Fall auf Ungereimtheiten ab und macht sich ein eigenes Bild von dem (potentiellen) Täter. Er ermittelt im unmittelbaren Umfeld des Neffen und befragt v.a. ehemalige Freunde.

 

Und typische Strobel ist man sofort mittendrin im Geschehen. Man wird sofort mitgerissen und der Fall ist so interessant konzipiert, dass man neugierig auf die Auflösung wartet. Und ebenfalls typisch Strobel verrätseln knappe eingeschobene Kapitel aus der Perspektive des wahren Täters die Sicht der Leser:innen auf die Tat. Bei den Ermittlungen treten auch Rivalitäten zu Tage. Die neue Kriminalrätin möchte nicht, dass sich Max Bischoff als Außenstehender in den Fall einmischt. Und noch etwas verleiht dem Fall zusätzliche „Würze“. Max steckt dieses Mal bei seinen Ermittlungen schnell in einer Sackgasse. Selbstzweifel machen sich bei ihm breit. Wir lernen eine neue Seite von Bischoff kennen. Er wirkt fahrig und er verhält sich zunehmend merkwürdig. Die Ermittlungen treiben ihn an seine Grenze.


Womit ich mich schwer tue, ist allerdings die fehlende Glaubwürdigkeit bei zwei Aspekten. Das betrifft einerseits die Graphologie und andererseits das Handwerkszeug des Täters (ich formuliert hier bewusst allgemein). Aus diesem Grund kann ich Band 2 auch nicht mit 5 Sternen bewerten und komme somit auf 4 Sterne, weil der Rest mich wieder vollständig überzeugt hat. Der typische Strobel-Stil, den ich bereits in früheren Rezensionen beschrieben habe und den ich sehr mag, der wird auch hier wieder deutlich: Hohes Tempo, hohe Ereignis- und Dialoghaftigkeit.

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