Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 14. Juni 2023

Winkelmann, Andreas - Nicht ein Wort zu viel


3 von 5 Sternen



„Dunkelheit, mein Freund“


Ein Mann, an einen Stuhl gefesselt und wehrlos. Wer ist er? Was hat man mit ihm vor? Wer steckt dahinter?

 

Ein Einsatzteam, bei dem ein Zugriff schiefläuft, eine Geisel kommt ums Leben. Welche Folgen wird das für das Team und den Verantwortlichen haben?

 

Dies sind die einleitenden Fragen, die man sich stellt, wenn man das Buch „Nicht ein Wort zu viel“ von Andreas Winkelmann in die Hand nimmt.

 

Das Ausgangsszenario ist gut gewählt, die Schreibweise packend. Und auch das Setting fand ich stimmig: Die Verbrechen sind in der Buchblogger-Szene angesiedelt. Dem Betrieb rund ums Buch wird schön der Spiegel vorgehalten.

 

Die einzelnen Spannungsbögen werden immer wieder gut unterbrochen, so dass das Interesse der Leser:innen nicht abflacht. Zumindest zu Beginn.

 

Die Charaktere sind passend gewählt: Die schüchterne, introvertierte Buchhändlerin, der eitle und selbstverliebte Autor und der erfolgsneidische Buchblogger. Ergänzt wird dieses Ensemble um einen Ermittler mit Ecken und Kanten: Jaro ist aufbrausend, emotional und hat Fehler.

 

Gespräche des Ermittlers Jaro mit einer Psychologin ergänzen die Handlung um eine psychologische Komponente, die mir ebenfalls zugesagt hat. Ein Grauton der Figur ist erkennbar: Hat er beim Zugriff eigenmächtig Selbstjustiz angewendet? Ist Jaro vertrauenswürdig?

 

Meine Kritikpunkte: Der Einstieg ins Buch ist gelungen, der Plot zeichnet sich durch einige kreative Ideen aus, die ich oben benannt habe. Doch die Spannungskurve ebbt ab, als die Ermittlungsarbeit beginnt. Ab diesem Zeitpunkt ist ein Rückfall in altbekannte Muster erkennbar. Jaro verliert seine Ecken und Kanten.

 

Fazit

Der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat Höhen und Tiefen. Der Beginn ist fesselnd, es blitzen gute Ideen auf. Leider verliert das Buch aber mit zunehmendem Handlungsverlauf an Reiz. Ich möchte als Leser in einen Zustand innerer Anspannung versetzt werden, wenn ich einen Thriller lese. Ich möchte Stress, innere Unruhe und Druck spüren. Ich möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen. Dieses Gefühl blieb leider über weite Strecken aus. Von mir gibt es drei Sterne!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen