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Sonntag, 18. Juni 2023

Gruber, Andreas - Das Eulentor


5 von 5 Sternen



Der Schacht


Lust auf eine Abenteuerexpedition nach Spitzbergen im Jahr 1911, bei der etwas Unvorstellbares entdeckt wird? Dann empfehle ich die Lektüre des Horror-Thrillers „Das Eulentor“ von Andreas Gruber.

 

Das, was den Roman in meinen Augen ausmacht, ist die Beschreibung der unheimlichen Entdeckung in Spitzbergen: Ein Schacht, der senkrecht in die Tiefe führt und sein Geheimnis nicht preisgeben will. Wo führt er hin? Wo kommt er her? Wie tief ist er? Was wird man entdecken? Diese Fragen treiben die Handlung voran und erzeugen eine unfassbare Sogwirkung.

 

Die Erforschung des Schachts sind die stärksten Passagen des Thrillers. Und was sich der Autor hat einfallen lassen, ist kreativ und ideenreich. Immer wieder müssen Hindernisse überwunden werden. Immer neue Erkenntnisse kommen zum Vorschein. Und das Auftreten einer neuen Figur im späteren Handlungsverlauf (der Ingenieur Hansen) verleiht dem Inhalt noch einmal Triebkraft.

 

Hansen ist die für mich interessanteste Figur in diesem Thriller: Ein Karrierist, aber zugleich auch ein aufgeweckter Forscher mit unstillbarem Wissensdrang. Die Rahmenhandlung und die Beschreibung der anfänglichen Expedition sind auch in Ordnung, können in meinen Augen aber nicht mit den Passagen mithalten, in denen es um den Schacht geht. Mit zunehmender Tiefe nimmt die Bedrohung immer weiter zu.

 

Zwischenzeitlich hatte ich die Befürchtung, dass es mit zunehmendem Handlungsverlauf vielleicht immer irrwitziger wird. Aber nach meinem Empfinden war die Dosierung von Übernatürlichem und Grusel genau richtig gewählt. Und auch das Finale ist gelungen. Anfangs dachte ich noch, dass die Rahmenhandlung vielleicht unnötig sein könnte. Aber gegen Ende hat sie Sinn ergeben und den Grad an Spannung noch einmal in die Höhe getrieben.

 

Überhaupt ist die Konzeption des Spannungsbogens einfach herausragend gelungen. Da können nicht viele Bücher mithalten. Der Autor versteht es prima, immer wieder neue spannungserregende Impulse zu setzen. Und man befindet sich als Leser während der Lektüre in einem Zustand innerer Anspannung und spürt Unruhe. Das macht einen guten Thriller aus!

 

Fazit

Wer sich nicht durch das Vorkommnis übernatürlicher Elemente abschrecken lässt, wird mit diesem Buch bestens unterhalten. Der Spannungsbogen ist hervorragend konstruiert, die Spannung flacht kaum ab und alles, was um den Schacht herum passiert, habe ich mit Faszination gelesen. Ich wollte ebenfalls wissen, was es mit dem sogenannten „Eulentor“ auf sich hat. Absolute Empfehlung. 5 Sterne von mir!

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