Der Schacht
Lust
auf eine Abenteuerexpedition nach Spitzbergen im Jahr 1911, bei der etwas
Unvorstellbares entdeckt wird? Dann empfehle ich die Lektüre des
Horror-Thrillers „Das Eulentor“ von Andreas Gruber.
Das,
was den Roman in meinen Augen ausmacht, ist die Beschreibung der unheimlichen
Entdeckung in Spitzbergen: Ein Schacht, der senkrecht in die Tiefe führt und
sein Geheimnis nicht preisgeben will. Wo führt er hin? Wo kommt er her? Wie
tief ist er? Was wird man entdecken? Diese Fragen treiben die Handlung voran
und erzeugen eine unfassbare Sogwirkung.
Die
Erforschung des Schachts sind die stärksten Passagen des Thrillers. Und was
sich der Autor hat einfallen lassen, ist kreativ und ideenreich. Immer wieder
müssen Hindernisse überwunden werden. Immer neue Erkenntnisse kommen zum
Vorschein. Und das Auftreten einer neuen Figur im späteren Handlungsverlauf
(der Ingenieur Hansen) verleiht dem Inhalt noch einmal Triebkraft.
Hansen
ist die für mich interessanteste Figur in diesem Thriller: Ein Karrierist, aber
zugleich auch ein aufgeweckter Forscher mit unstillbarem Wissensdrang. Die
Rahmenhandlung und die Beschreibung der anfänglichen Expedition sind auch in
Ordnung, können in meinen Augen aber nicht mit den Passagen mithalten, in denen
es um den Schacht geht. Mit zunehmender Tiefe nimmt die Bedrohung immer weiter
zu.
Zwischenzeitlich
hatte ich die Befürchtung, dass es mit zunehmendem Handlungsverlauf vielleicht
immer irrwitziger wird. Aber nach meinem Empfinden war die Dosierung von
Übernatürlichem und Grusel genau richtig gewählt. Und auch das Finale ist gelungen.
Anfangs dachte ich noch, dass die Rahmenhandlung vielleicht unnötig sein
könnte. Aber gegen Ende hat sie Sinn ergeben und den Grad an Spannung noch
einmal in die Höhe getrieben.
Überhaupt
ist die Konzeption des Spannungsbogens einfach herausragend gelungen. Da können
nicht viele Bücher mithalten. Der Autor versteht es prima, immer wieder neue
spannungserregende Impulse zu setzen. Und man befindet sich als Leser während
der Lektüre in einem Zustand innerer Anspannung und spürt Unruhe. Das macht
einen guten Thriller aus!
Fazit:
Wer sich nicht durch das Vorkommnis übernatürlicher Elemente abschrecken lässt,
wird mit diesem Buch bestens unterhalten. Der Spannungsbogen ist hervorragend
konstruiert, die Spannung flacht kaum ab und alles, was um den Schacht herum
passiert, habe ich mit Faszination gelesen. Ich wollte ebenfalls wissen, was es
mit dem sogenannten „Eulentor“ auf sich hat. Absolute Empfehlung. 5 Sterne von
mir!
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