Hugo und Emma als positive Beispiele für Selbstwirksamkeit
Eines gleich vorweg: Das Kinderbuch „Emma und die fürchterlichen Fünf“
von Hiltrud Baier hat uns als Vorleselektüre richtig gut gefallen. Meine beiden
jungen Zuhörerinnen waren stets bei der Sache und neugierig darauf, zu
erfahren, wie es weitergeht. Der Klappentext beschreibt den Inhalt bereits sehr
treffend, so dass ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen werde. Die
Rettungsaktion der fünf Tiere erzeugt Spannung und fördert gleichzeitig auch
die Empathie für (altersschwache) Tiere.
In meinen Augen hat das Buch zwei große Stärken: Es spricht die Kinder
aufgrund seiner Thematik an und die Kapitel sind richtig spannend gestaltet
worden. Am Ende jedes Kapitels gibt es schon richtige „Cliffhanger“, so dass
man gar nicht aufhören kann zu lesen. Beim Vorlesen bekam ich oft den Satz
„bitte noch ein Kapitel!“ zu hören. Es gibt immer wieder Herausforderungen, die
bewältigt werden müssen, um die Tiere zu retten. Das ist toll gemacht!
Und gerne will ich auch begründen, warum die Thematik in meinen Augen
einen sehr großen Reiz auf meine jungen Zuhörerinnen ausübte. Die Kinder
handeln selbstwirksam und ohne Rückversicherung durch die Erwachsenenwelt. Emma
und ihr Bruder Hugo überlegen sich einen Plan, ohne die Eltern einzuweihen oder
um Hilfe zu bitten. Sie wirken dadurch sehr selbstständig.
Ein kritischer Leser bzw. eine kritische Leserin könnte womöglich
bemängeln, dass die Kinder vor ihren Eltern Geheimnisse haben und sie nicht um
Hilfe bitten. Ja, sie belügen ihre Eltern sogar, weil sie Angst davor haben,
dass diese kein Verständnis für die Rettungsaktion aufbringen. Doch ist das nun
problematisch? In meinen Augen nicht. Denn erst dadurch entsteht auch eine hohe
Motivation, der Geschichte zu lauschen. Die Kinder agieren autark und schmieden
heimlich einen Rettungsplan. Und die Spannung entsteht letztlich auch dadurch,
ob die Kinder erfolgreich sein werden und ob sie das Problem allein lösen
können, ohne dass die Erwachsenen etwas davon mitbekommen. Da kann sich doch
wohl jedes Kind wunderbar hineinversetzen! Gerade das macht dieses Buch aus.
Fazit:
Das Kinderbuch ist ein wunderbares Vorlesebuch. Es ist
spannend, es fördert Empathie, und es lässt die Kinder am Beispiel von Emma,
Hugo und Achmed beim Zuhören positive Selbstwirksamkeit erleben. Sie lösen ein
Problem, ohne die Erwachsenen einzuweihen und um Rat zu fragen. Von uns gibt es
5 Sterne!
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