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Freitag, 17. Februar 2023

Sabbag, Britta - Die Dinoschule. Rettet Sauritius!


2 von 5 Sternen


Qualitätsverlust


Den Auftakt zur Reihe „Die Dinoschule“ (Band 1: „Betreten für Eltern verboten“) habe ich damals mit 4 Sternen bewertet (vgl. eine frühere Rezension). Natürlich war ich auch neugierig auf die Fortsetzung, dieses Mal mit dem Titel „Rettet Sauritius!“ Und es stellt sich die Frage, kann die Reihe ihr Niveau halten? Lohnt sich das Vorlesen von Band 2?

 

Klare Antwort: Ich fand ich den Einstiegsband besser. Und das hat mehrere Gründe. 1. Man findet nicht ohne Probleme in den zweiten Band hinein. Wissen aus dem ersten Band wird vorausgesetzt. Vor allem die vielen Namen (hierzu zählen vor allem auch die Spitznamen der Dinosaurier und der Lehrkräfte aus der Schule) sind am Anfang etwas schwierig zuzuordnen. Wir mussten bei der Lektüre immer einmal wieder das Cover betrachten, um uns klar zu machen, welcher Saurier mit welchem Namen nun zu welchem Protagonisten gehört. Vielleicht wäre eine Art vorentlastende Überblicks-Doppelseite zu den Charakteren, wie man sie ja inzwischen bei vielen Kinderbüchern findet, eine Lösung für das Problem? 2. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung ist nicht klar. Geht es jetzt um die Rettung von Sauritius? Sollen die Dinosaurier versteckt werden? Geht es um das Wiederfinden von Jack Sattle? Oder geht es doch nur um einen Schatz? Irgendwie ist das alles nicht so ganz klar. Am Anfang gibt er erst einmal eine recht sprunghafte, turbulente Versteckaktion, der man aufgrund der vielen Szenen- und Sprecherwechsel nicht so gut folgen kann, wie es für ein sehr gutes Kinderbuch sein sollte. Meine jungen Zuhörerinnen fragten mich vor allem zu Beginn des Buchs: Worum geht es da eigentlich? Kein gutes Zeichen, würde ich sagen. Vielleicht ein Zeichen von Überfrachtung? Einen klaren roten Faden und eine gelungene inhaltliche Gestaltung hat das Buch in meinen Augen, als es um Jack Sattle geht (ab Seite 46). 3. Der Sprachstil ist in meinen Augen ebenfalls in meinen Augen verbesserungswürdig. Man merkt beim Vorlesen, dass der Text nicht immer so richtig flüssig lesbar ist. Es gibt schon ab und zu mal ungelenke Konstruktionen, wo man auch mal stolpert. Auch finde ich den überwiegend lässig-flapsig-umgangssprachlichen Erzählstil nicht so toll. Das habe ich schon in Band 1 bemängelt. Ich bin davon einfach kein Freund, das mag anderen anders gehen. Man kann natürlich auch umgekehrt sagen, dass Kinder auch einen saloppen Sprachinput benötigen. Aber den erhalten sie ja zumeist sowieso schon im Alltag. 4. Die Charakterzeichnung ist nicht so gelungen wie im ersten Band. Da konnte man die drei Freunde noch gut voneinander unterscheiden und jeder hatte seine Eigenheiten. Dieses Mal sticht eigentlich nur Freddy heraus, und zwar wird er als ängstlich und verfressen dargestellt. Das bietet nicht sehr viel Identifikationspotential. Die Charaktere sind stärker austauschbar geworden. Wo ist die starke Onea geblieben?

 

Fazit

Der erste Band der Dinoschule hat mir eindeutig besser gefallen. Man muss sich zu Beginn erst einmal orientieren, Vorwissen aus Band 1 wird vorausgesetzt. Die Charakterzeichnung ist nicht so gut wie in Band 1 und bietet auch nicht viel Identifikationspotential. Der Lebensweltbezug ist auch nicht mehr so klar erkennbar, denn die Schule spielt kaum mehr eine Rolle. Der Sprachstil überzeugt mich ebenfalls nicht. Nicht zuletzt hätte dem Buch eine klarere inhaltliche Schwerpunktsetzung gut getan. Aufgrund der vielen Kritikpunkte sind das 2 Sterne.

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