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Freitag, 17. Februar 2023

Mühle, Jörg - Als Papas Haare Ferien machten


5 von 5 Sternen


Wenn Papas Haare sich verdünnisieren...


Möchte man als Vater (natürlich auch als Mutter) seinen Nachwuchs mit einer amüsanten Geschichte zum eigenen (dann fremden) Haarverlust erheitern, so greife man zum Kinderbuch „Als Papas Haare Ferien machten“ von Jörg Mühle. Ich garantiere ein humorvolles Vorlesen.

 

Eines Morgens steht der Vater vor dem Spiegel und die Haare beschließen, endlich etwas zu erleben und etwas von der Welt zu sehen. Also springen sie vom Kopf und der Vater bemüht sich darum, die ausreißerischen Haare wieder einzufangen. Ob es ihm gelingt, möge jeder selbst herausfinden.

 

Der Witz der Geschichte besteht dann natürlich darin, dass die Haare einen eigenen Willen haben und personifiziert werden („Seine Haare waren mit ihm im Kindergarten gewesen und dann auch in der Schule. Sie hatten mit ihm lesen, schreiben, rechnen gelernt. Zusammen kletterten sie auf Bäume, lernten Fahrrad fahren und schwimmen. Übernachten zum ersten Mal bei Freunden. Wenn Papa mal nicht weiterwusste, durfte er seine Harre raufen. Hatte Papa Angst, standen sie zu Berge“, S. 30-31). Der Vater spricht mit seinen Haaren, als seien diese lebendig. Herrlich!

 

Der Erzählton kommt sehr erheiternd daher, kreative Sprachspiele und lustige Sprachbilder sowie humorvolle Situationsbeschreibungen kommen nicht zu kurz. Und die jungen Zuhörer haben Spaß daran, mitzuerleben, was Papa sich so alles einfallen lässt, um die Haare zu verfolgen und wieder einzufangen. Es kommt zu einer wilden Verfolgungsjagd.

 

Zu den Bildern: Diese sind zwar recht schlicht, was sie aber auszeichnet ist die Darstellung der Haare. Diese werden als einfache Striche gezeichnet. Und man sieht dann bald auf jeder Seite Haare, weil überall Striche zu sehen sind (so z.B. die Fahrbahnmarkierungen einer Straße oder Grashalme auf einer Wiese). Eine simple, aber zugleich geniale Idee. Denn der Nachwuchs meint dann, die Haare auf den Bildern entdeckt zu haben. Doch dann stellt sich heraus, dass sie es doch nicht sind.

 

Fazit

Ein kurzweiliges Buch mit einer genialen Ausgangsidee. Es gibt viel zu lachen. Das einzige, was schade war: Das Buch ist recht dünn, die Geschichte dementsprechend kurz. Sie war viel zu schnell vorbei. Wir hätten gern noch weitergelacht. Aber dafür ziehen wir keinen Stern ab. 5 Sterne von uns!

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