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Dienstag, 14. Februar 2023

Grolik, Markus - Inspektor Salamander. Tatort Schrottplatz.


4 von 5 Sternen




Detektivgeschichte mit interessantem Layout


Detektivgeschichten sind ein beliebtes Kinderbuch-Genre. Braucht es da noch Inspektor Salamander? Ja, denn das Buch von Markus Grolik hebt sich durch ein ungewöhnliches Layout von vielen anderen Detektivgeschichten ab. Der eingängige Fließtext ist weiß hinterlegt und wird in großformatige Bilder eingebettet. Ergänzt wird der Fließtext dann um comichafte Elemente in Form von Sprechblasen. Das hebt „Inspektor Salamander. Tatort Schrottplatz“ schon einmal von anderen Detektivgeschichten ab, die ich kenne.

 

Lobenswert sind vor allem die Illustrationen, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden sind und die Umgebung des Schrottplatzes sehr passend atmosphärisch einfangen. Sie passen auch wunderbar zum Text. Das Buch wartet mit sehr vielfältigen Abbildungen auf, die für Abwechslung sorgen. Und der Comicstil sorgt für Dynamik. Auf den Bildern gibt es viel zu entdecken. Durch das Layout ist die Text-Bildquote hoch, denn pro Text auf einer Seite kommen viele Bilder. Das sorgt für Aufmerksamkeit beim Nachwuchs.

 

Auch der Erzählton ist sehr passend gewählt. Der typische Detektiv-Sprech wird deutlich. Man stellt sich beim Vorlesen eine rauchige Stimme vor. Auch der Fall ist durchdacht. Inspektor Salamander und sein Assistent Spider-Manni müssen den Fall lösen, was aus dem ausgetrockneten Tümpel geworden ist. Dafür müssen sie Hinweisen nachgehen und Zeugen vernehmen. Es kommen also die klassischen Detektivgeschichten-Merkmale vor, und das auf kindgerechte und humorvolle Art und Weise. Das Buch weist einige kreative, lustige Ideen auf (z.B. die Chicken-Queen). Auch die im Text genannten Lieder kann man wunderbar aufgreifen, um sie dem eigenen Nachwuchs vorzuspielen, sofern sie diese nicht kennen („Wo ist die Kokosnuss?“ und „Nessun dorma“). Lediglich bei einigen Anspielungen sehe ich Verständnisschwierigkeiten bei jüngeren Zuhörern (Stichwort: King Kong und Bieber Justin).

 

Es gibt nur einen Aspekt, den ich verbesserungswürdig finde: Man weiß beim Vorlesen nicht genau, wann und ob man die Sprechblasen lesen soll. Vor dem Fließtext? Nach dem Fließtext? Zwischen dem Fließtext? Das sorgte bei mir manchmal für etwas Verwirrung, denn manchmal muss man die Sprechblasen auch mitlesen, weil sie einen inhaltlichen Übergang zwischen zwei Fließtextelementen bilden (vgl. z.B. S. 23). Meist klappt es aber, nur den weiß hinterlegten Text zu lesen und die Sprechblasen dann erst im Nachgang oder bei Bedarf. Handelt es sich bei den Zuhörern um Schulkinder, so können diese die Sprechblasen begleitend zum Vorlesen auch mitlesen.

 

Fazit

Eine Detektivgeschichte mit einer interessanten Layout-Gestaltung. Die Bilder sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Der Comicstil sorgt für Abwechslung und erregt Aufmerksamkeit. Der Erzählton passt wunderbar zu einer Detektivgeschichte und der Autor hat auch einige kreative, teils humorvolle Ideen. Das einzige, was manchmal für etwas Verwirrung sorgt: Wann liest man die Sprechblasen? Deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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