Detektivgeschichte mit interessantem Layout
Detektivgeschichten sind ein beliebtes Kinderbuch-Genre. Braucht es da
noch Inspektor Salamander? Ja, denn das Buch von Markus Grolik hebt sich durch
ein ungewöhnliches Layout von vielen anderen Detektivgeschichten ab. Der
eingängige Fließtext ist weiß hinterlegt und wird in großformatige Bilder
eingebettet. Ergänzt wird der Fließtext dann um comichafte Elemente in Form von
Sprechblasen. Das hebt „Inspektor Salamander. Tatort Schrottplatz“ schon einmal
von anderen Detektivgeschichten ab, die ich kenne.
Lobenswert sind vor allem die Illustrationen, die mit viel Liebe zum
Detail gestaltet worden sind und die Umgebung des Schrottplatzes sehr passend
atmosphärisch einfangen. Sie passen auch wunderbar zum Text. Das Buch wartet
mit sehr vielfältigen Abbildungen auf, die für Abwechslung sorgen. Und der
Comicstil sorgt für Dynamik. Auf den Bildern gibt es viel zu entdecken. Durch
das Layout ist die Text-Bildquote hoch, denn pro Text auf einer Seite kommen
viele Bilder. Das sorgt für Aufmerksamkeit beim Nachwuchs.
Auch der Erzählton ist sehr passend gewählt. Der typische
Detektiv-Sprech wird deutlich. Man stellt sich beim Vorlesen eine rauchige Stimme
vor. Auch der Fall ist durchdacht. Inspektor Salamander und sein Assistent
Spider-Manni müssen den Fall lösen, was aus dem ausgetrockneten Tümpel geworden
ist. Dafür müssen sie Hinweisen nachgehen und Zeugen vernehmen. Es kommen also
die klassischen Detektivgeschichten-Merkmale vor, und das auf kindgerechte und
humorvolle Art und Weise. Das Buch weist einige kreative, lustige Ideen auf
(z.B. die Chicken-Queen). Auch die im Text genannten Lieder kann man wunderbar
aufgreifen, um sie dem eigenen Nachwuchs vorzuspielen, sofern sie diese nicht
kennen („Wo ist die Kokosnuss?“ und „Nessun dorma“). Lediglich bei einigen
Anspielungen sehe ich Verständnisschwierigkeiten bei jüngeren Zuhörern
(Stichwort: King Kong und Bieber Justin).
Es gibt nur einen Aspekt, den ich verbesserungswürdig finde: Man weiß
beim Vorlesen nicht genau, wann und ob man die Sprechblasen lesen soll. Vor dem
Fließtext? Nach dem Fließtext? Zwischen dem Fließtext? Das sorgte bei mir
manchmal für etwas Verwirrung, denn manchmal muss man die Sprechblasen auch
mitlesen, weil sie einen inhaltlichen Übergang zwischen zwei Fließtextelementen
bilden (vgl. z.B. S. 23). Meist klappt es aber, nur den weiß hinterlegten Text
zu lesen und die Sprechblasen dann erst im Nachgang oder bei Bedarf. Handelt es
sich bei den Zuhörern um Schulkinder, so können diese die Sprechblasen
begleitend zum Vorlesen auch mitlesen.
Fazit:
Eine Detektivgeschichte mit einer interessanten Layout-Gestaltung.
Die Bilder sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Der Comicstil sorgt
für Abwechslung und erregt Aufmerksamkeit. Der Erzählton passt wunderbar zu
einer Detektivgeschichte und der Autor hat auch einige kreative, teils
humorvolle Ideen. Das einzige, was manchmal für etwas Verwirrung sorgt: Wann
liest man die Sprechblasen? Deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen.
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