Bud – demütig und authentisch
Mit
den Filmen von Bud Spencer bin ich groß geworden, ich habe sie mehrfach
geschaut und liebe sie bis heute. Der Tod des weltberühmt gewordenen
italienischen Schauspielers am 27. Juni 2016 war ein trauriger Tag für mich.
Aus nostalgischen Gründen habe ich nun den ersten Teil seiner Biographie gelesen,
die Carlo Pedersoli 2010, im Alter von 81 Jahren, verfasst hat. Und ich habe
die Lektüre sehr genossen und mich dabei lebhaft an ihn erinnert.
Der
Schreibstil ist durchgängig locker und amüsant. Carlo Pedersoli wirkt
unheimlich ehrlich und auch selbstkritisch. Im reifen Alter blickt er auch auf
sein jüngeres Ich zurück und geht mit sich selbst hart ins Gericht.
Leichtsinnig, ungestüm und gedankenlos sei er als junger Mann gewesen. Mit
Interesse habe ich den Bericht über seine Schwimmerkarriere gelesen, die ihm nach
eigener Aussage mit Leichtigkeit zufiel. Er habe kaum trainiert und vor dem
Sprung ins Becken habe auch die Zigarette nicht fehlen dürfen. Auch seine
Aufenthalte in Südamerika lesen sich äußerst interessant. Dort sei er zu einem
selbstständigen Mann herangereift. Seine Ausführungen zur Schauspielerei wirken
sehr demütig, bescheiden und bodenständig. Er betrachte sich selbst gar nicht
als richtigen Schauspieler, er sei mehr in dieses Geschäft hineingestolpert und
habe nicht auf eine Karriere als Schauspieler hingearbeitet. Das Filmemachen sei anfangs lediglich eine
Möglichkeit gewesen, Geld zu verdienen, ein Job, keine Berufung. Und er spricht
mit höchstem Respekt von seinen Schauspielkollegen und Regisseuren, die ihn auf
seinem Weg begleiteten. Das alles lässt ihn unheimlich sympathisch wirken. Ich
hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass Pedersoli mit diesen Aussagen
kokettieren will. Er macht einfach deutlich, dass er auch unheimlich viel Glück
gehabt hat. Er selbst hätte niemals gedacht, dass seine ersten Filme so
erfolgreich würden.
Unheimlich
interessant fand ich die Ausführungen von Pedersoli zu seiner Freundschaft mit
Terence Hill. Beide hätten auf der gleichen Wellenlänge gelegen. Die
Freundschaft sei über die professionelle Zusammenarbeit hinausgegangen, sie
wurde auch hinter den Kulissen gelebt. Wirklich toll!
Bereichert
wird das Werk um interessante Anekdoten rund herum ums Filmgeschäft und um Bilder,
die Pedersoli privat und in seinen Filmen zeigen.
Fazit:
Wer sich aus nostalgischen Gründen an den Schauspieler Bud Spencer und seine „Spaghetti-Western“
und „Haudrauf-Komödien“ erinnern will, der sollte dieses Buch lesen. Auf diese
Weise kann man herrlich in Erinnerungen schwelgen und lernt auch den Menschen
hinter der Rolle kennen. Ich fand die Biographie sehr lesenswert und den
Schreibstil angenehm. Da ich nichts auszusetzen habe, vergebe ich volle 5
Sterne.
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