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Samstag, 13. August 2022

Spencer, Bud - Mein Leben, meine Filme. Der erste Teil meiner Autobiografie.


5 von 5 Sternen


Bud – demütig und authentisch

Mit den Filmen von Bud Spencer bin ich groß geworden, ich habe sie mehrfach geschaut und liebe sie bis heute. Der Tod des weltberühmt gewordenen italienischen Schauspielers am 27. Juni 2016 war ein trauriger Tag für mich. Aus nostalgischen Gründen habe ich nun den ersten Teil seiner Biographie gelesen, die Carlo Pedersoli 2010, im Alter von 81 Jahren, verfasst hat. Und ich habe die Lektüre sehr genossen und mich dabei lebhaft an ihn erinnert.

Der Schreibstil ist durchgängig locker und amüsant. Carlo Pedersoli wirkt unheimlich ehrlich und auch selbstkritisch. Im reifen Alter blickt er auch auf sein jüngeres Ich zurück und geht mit sich selbst hart ins Gericht. Leichtsinnig, ungestüm und gedankenlos sei er als junger Mann gewesen. Mit Interesse habe ich den Bericht über seine Schwimmerkarriere gelesen, die ihm nach eigener Aussage mit Leichtigkeit zufiel. Er habe kaum trainiert und vor dem Sprung ins Becken habe auch die Zigarette nicht fehlen dürfen. Auch seine Aufenthalte in Südamerika lesen sich äußerst interessant. Dort sei er zu einem selbstständigen Mann herangereift. Seine Ausführungen zur Schauspielerei wirken sehr demütig, bescheiden und bodenständig. Er betrachte sich selbst gar nicht als richtigen Schauspieler, er sei mehr in dieses Geschäft hineingestolpert und habe nicht auf eine Karriere als Schauspieler hingearbeitet.  Das Filmemachen sei anfangs lediglich eine Möglichkeit gewesen, Geld zu verdienen, ein Job, keine Berufung. Und er spricht mit höchstem Respekt von seinen Schauspielkollegen und Regisseuren, die ihn auf seinem Weg begleiteten. Das alles lässt ihn unheimlich sympathisch wirken. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass Pedersoli mit diesen Aussagen kokettieren will. Er macht einfach deutlich, dass er auch unheimlich viel Glück gehabt hat. Er selbst hätte niemals gedacht, dass seine ersten Filme so erfolgreich würden.

Unheimlich interessant fand ich die Ausführungen von Pedersoli zu seiner Freundschaft mit Terence Hill. Beide hätten auf der gleichen Wellenlänge gelegen. Die Freundschaft sei über die professionelle Zusammenarbeit hinausgegangen, sie wurde auch hinter den Kulissen gelebt. Wirklich toll!

Bereichert wird das Werk um interessante Anekdoten rund herum ums Filmgeschäft und um Bilder, die Pedersoli privat und in seinen Filmen zeigen.

 

Fazit

Wer sich aus nostalgischen Gründen an den Schauspieler Bud Spencer und seine „Spaghetti-Western“ und „Haudrauf-Komödien“ erinnern will, der sollte dieses Buch lesen. Auf diese Weise kann man herrlich in Erinnerungen schwelgen und lernt auch den Menschen hinter der Rolle kennen. Ich fand die Biographie sehr lesenswert und den Schreibstil angenehm. Da ich nichts auszusetzen habe, vergebe ich volle 5 Sterne.

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