Motivierendes Erstlesebuch mit geringem Anspruchsniveau
Die
„Paw Patrol“ ist aktuell eine der beliebtesten Kinder-Fernsehserien. Fast jedes
Kind kennt diese kanadische Action-Abenteuer-Serie mit den niedlichen Welpen,
die in mehr als 160 Ländern weltweit ausgestrahlt wird. Und sie spricht beide
Geschlechter gleichermaßen an. Aus diesem Grund halte ich das Erstlese-Buch
„Die Fellfreunde retten den Tag“ vom Carlsen Verlag für besonders motivierend,
um das Lesen zu üben.
Anspruchsniveau
und Zielgruppe
Vom
Anspruchsniveau halte ich es für leichter als die mir bekannten Lesebücher aus
der Leserabe-Reihe für die 1. Klasse vom Ravensburger Verlag. Es ist also gut
geeignet für Leseanfänger, die eher noch am Anfang des Leseerwerbs stehen. Das
liegt daran, dass auf einer Seite nicht so viele Zeilen zum Selbstlesen
abgedruckt sind. Meistens sind es nur zwei bis drei Zeilen, maximal sind es
fünf Zeilen, die auf einer Seite präsentiert werden. Umfangreiche Seiten mit
fünf Zeilen kommen aber nur selten vor. Auch sind die Zeilen nicht zu lang
geraten, meist sind es drei bis vier Wörter pro Zeile, die erlesen werden
müssen. Das kommt gerade Leseanfängern zu Beginn des Leseerwerbs entgegen. Auch
wurde vom Verlag darauf geachtet, dass die Sätze knapp ausfallen. Oft umfasst
ein Satz eine Zeile, maximal zwei Zeilen. Kurzum: Das Buch ist so gestaltet,
dass Lesebeginner:innen nicht von zu viel Text frustriert werden. Das ist gut!
Für Leser:innen, die schon fortgeschrittener sind (z.B. am Ende von Klasse 1)
ist dieses Buch aber ebenfalls motivierend, weil die Kinder merken, dass sie
zügig viele Seiten schaffen. Ich finde eine solche Herangehensweise sinnvoller,
als Kinder zu Beginn des Leseerwerbs zu überfordern. Nach meiner Erfahrung sind
Lerner:innen gerade mit solchen Texten, die über fünf Zeilen pro Seite
hinausgehen, noch etwas überfordert.
Bebilderung
und Sprachgestaltung
Zum
Bildmaterial muss ich nicht viel sagen, es handelt sich um großformatige Bilder
aus der Serie. Schon allein dieser Umstand ist ebenfalls motivierend. Die zu
lesenden Satzkonstruktionen sind alle sehr einfach gehalten, auch der
Wortschatz ist sehr simpel. Es gibt also keine Stellen mit langen, schwer zu
erschließenden Wörtern. Das garantiert den Leser:innen schnelle
Erfolgserlebnisse. Und auch an die Ausspracheproblematik wurde gedacht: So wird
auf den ersten beiden Seiten die Aussprache der englischsprachigen Namen geübt.
Auf diese Weise wird einem möglichen Stolpern vorgebeugt, vor allem weil die
Namen im zu lesenden Text auch andersfarbig markiert sind.
Verbesserungsvorschläge
Kürzere
Kapitel wären sinnvoll. Auch die Unterteilung eines Kapitels in kürzere
Unterkapitel wäre denkbar. Kinder lesen gerne ein ganzes Kapitel zu Ende und
sind stolz auf sich, wenn sie ein ganzes Kapitel gelesen haben. Hier finde ich die
beiden Geschichten mit einem Umfang von 28 Seiten und 17 Seiten zu lang
geraten. Am Ende fände ich andere Aufgabenformate zur Nachbereitung des Textes
besser. Auch dürfen es nach meinem Dafürhalten ruhig mehr Aufgaben sein.
Fazit:
Ein
sehr motivierendes Erstlese-Buch mit Paw Patrol Setting, das vom
Anspruchsniveau v.a. solchen Kindern entgegenkommen dürfte, die noch am Beginn
ihres Leseprozesses stehen. Die Sprach- und die Zeilengestaltung sind bewusst einfach
gehalten und durchdacht. Sie ermöglichen beim Lesen rasche Erfolgserlebnisse.
Klare Empfehlung und 5 Sterne!
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