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Montag, 4. Juli 2022

Dittert, Christoph - Fallender Stern


2 von 5 Sternen


Erstkontakt-Science-Fiction

Was wäre, wenn sich ein Asteroid der Erde nähert, von dem Funksignale gesendet werden? Was wäre, wenn es noch 30 Jahre dauert, bis dieser Asteroid die Erde erreicht? Und wie würde eine bemannte Mission aussehen, die sich zur Aufgabe macht, den Asteroiden zu erforschen? In diesem Setting siedelt Christoph Dittert seinen Science-Fiction-Roman „Fallender Stern“ an. Und ich hatte hohe Erwartungen an den Titel, schließlich erreichte er den vierten Platz beim Deutschen Science-Fiction-Preis 2021.

Leider hat mich die Umsetzung aber nur bedingt begeistert. Zum einen ist es der Erzählton, der mich nicht restlos überzeugt hat. Der Roman startet zunächst im Stil eines Jugendbuchs, weil die Protagonisten Amy und Eric noch so jung sind. Und im Laufe der Handlung verändert sich der Erzählton dann hin zu einer Art „Military-Science-Fiction“. Denn nach der Erforschung des Asteroiden verändert sich die Ausgangslage für die Menschheit drastisch. Das entsprach einfach nicht meinem Geschmack.

Was mich ebenfalls etwas ratlos zurückließ: Die große Distanz zum Geschehen. Ich hätte mir z.B. viel mehr Einblicke in die Arbeit der NASA erhofft, ich wäre gerne viel näher am Forschungsprojekt dran gewesen. Doch wir werden als Leser die ganze Zeit auf Abstand gehalten. Das fand ich schade!

Auch fand ich die Botschaft des Romans wenig hoffnungsvoll. Erstaunlich ist doch, wie wenig die Menschheit in der Lage ist die Kommunikationsversuche zu verstehen oder selbst zu kommunizieren. Es bleibt eine unüberbrückbare Sprachbarriere zurück, wir erfahren auch leider nichts Näheres über die Botschaft, die vom Asteroiden aus gesendet wird. Für mich wurde hier Potential verschenkt.

Noch eine Anmerkung zur Figurenzeichnung: Ich empfand die Darstellung des Familienlebens als sehr kitschig und klischeehaft, auch habe ich die psychologische Tiefe bei den Charakteren vermisst.

Der Roman hat in meinen Augen „nur“ eine einzige sehr gut geschilderte Passage, nämlich die, als ein Forschungsteam den Asteroiden erreicht und diesen näher erforscht. Das war für mich das einzige Highlight des Buchs.

 

Fazit

Ein Science-Fiction-Roman, in dem es um das Thema Erstkontakt geht. Leider wird man als Leser:in zu sehr auf Abstand vom interessanten Geschehen gehalten. Als zu pessimistisch empfand ich die Sprachlosigkeit, die zwischen Menschheit und Alien herrscht. Der Erzählton hat mich nicht so gut gefallen, er schwankt zwischen Jugendbuch und „Military-Science-Fiction“. Kurzum: Keine Empfehlung und nur zwei Sterne!

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