Erstkontakt-Science-Fiction
Was
wäre, wenn sich ein Asteroid der Erde nähert, von dem Funksignale gesendet
werden? Was wäre, wenn es noch 30 Jahre dauert, bis dieser Asteroid die Erde
erreicht? Und wie würde eine bemannte Mission aussehen, die sich zur Aufgabe
macht, den Asteroiden zu erforschen? In diesem Setting siedelt Christoph
Dittert seinen Science-Fiction-Roman „Fallender Stern“ an. Und ich hatte hohe
Erwartungen an den Titel, schließlich erreichte er den vierten Platz beim Deutschen
Science-Fiction-Preis 2021.
Leider
hat mich die Umsetzung aber nur bedingt begeistert. Zum einen ist es der
Erzählton, der mich nicht restlos überzeugt hat. Der Roman startet zunächst im
Stil eines Jugendbuchs, weil die Protagonisten Amy und Eric noch so jung sind.
Und im Laufe der Handlung verändert sich der Erzählton dann hin zu einer Art
„Military-Science-Fiction“. Denn nach der Erforschung des Asteroiden verändert
sich die Ausgangslage für die Menschheit drastisch. Das entsprach einfach nicht
meinem Geschmack.
Was
mich ebenfalls etwas ratlos zurückließ: Die große Distanz zum Geschehen. Ich
hätte mir z.B. viel mehr Einblicke in die Arbeit der NASA erhofft, ich wäre
gerne viel näher am Forschungsprojekt dran gewesen. Doch wir werden als Leser
die ganze Zeit auf Abstand gehalten. Das fand ich schade!
Auch
fand ich die Botschaft des Romans wenig hoffnungsvoll. Erstaunlich ist doch, wie
wenig die Menschheit in der Lage ist die Kommunikationsversuche zu verstehen
oder selbst zu kommunizieren. Es bleibt eine unüberbrückbare Sprachbarriere
zurück, wir erfahren auch leider nichts Näheres über die Botschaft, die vom
Asteroiden aus gesendet wird. Für mich wurde hier Potential verschenkt.
Noch
eine Anmerkung zur Figurenzeichnung: Ich empfand die Darstellung des
Familienlebens als sehr kitschig und klischeehaft, auch habe ich die
psychologische Tiefe bei den Charakteren vermisst.
Der
Roman hat in meinen Augen „nur“ eine einzige sehr gut geschilderte Passage,
nämlich die, als ein Forschungsteam den Asteroiden erreicht und diesen näher
erforscht. Das war für mich das einzige Highlight des Buchs.
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