Für magieinteressierte Kinder mit grünem Daumen
Das
Kinderbuch „Lowinda Löwenzahn“ von Marikka Pfeiffer, mit Illustrationen vom
Miriam Koch, besticht mit einer warmherzigen Geschichte über eine Fee, die
zusammen mit ihren menschlichen Freunden ihren Garten beschützen will.
Zielgruppe
Nach
meinem Dafürhalten ist dieses Buch perfekt geeignet für Eltern und Kinder mit
einem grünen Daumen, die auch dem Thema „Umweltschutz“ etwas abgewinnen können.
Auch sollte sich der Nachwuchs für magische Wesen und Magie interessieren. Wer
z.B. „Petronella Apfelmus“ von Sabine Städing kennt und für gut befindet, der
wird auch an diesem Buch seine Freude haben, zumal es in meinen Augen viele
Parallelen gibt. Das Buch wird für junge Zuhörer:innen ab 8 Jahren empfohlen
und dieses Alter halte ich auch für passend.
Inhalt
Gelungen
ist, dass vor Beginn der eigentlichen Geschichte die handelnden Figuren in Form
kleiner Zeichnungen und einem kurzen Porträt vorgestellt werden. So erhält man
direkt eine Übersicht und kann bei Bedarf auch noch einmal zurückblättern. Die
Namen der Protagonisten sind kreativ gewählt. Schöne Alliterationen kommen
dabei zum Einsatz: z.B. „Berna Brombeere“, „Moro Mohn“.
Auch
ist es möglich direkt mit Band 2 in die Reihe einzusteigen, weil die
wichtigsten Inhalte aus dem vorherigen Band rekapituliert werden.
Im
Kern geht es in diesem Band darum, dass durch ein Missgeschick ein
„Vergiss-mein-doch-Zauber“ außer Kontrolle gerät und Lowinda Löwenzahn sowie
die befreundeten Menschenkinder Luk und Polli Schaden vom Garten abwenden
müssen. Es geht also mehr um die Gefahr des Schlafzaubers, weniger um das
Mondscheinfest und die Betonierung des Gartens. Hier finde ich den Klappentext
etwas irreführend. Denn Herr Birnbaum taucht erst spät auf und greift erst ab
S. 98 relevant in die Handlung ein. Ich hätte es gut gefunden, wenn schon
früher mehr spannungserregende Momente eingebaut worden wären. So wird es erst im
letzten Drittel des Buchs richtig spannend.
Bebilderung
und Sprachgestaltung
Der
Text wird unterstützt durch einige schwarz-weiße Illustrationen, die
textunterstützend sind, sich also auf den Inhalt des Gelesenen beziehen.
Meistens sind es recht kleine Zeichnungen, großflächige Formate, die mehr als
eine halbe Seite einnehmen, findet man kaum (ich habe insgesamt 7 solcher
Zeichnungen auf den 144 Seiten gefunden). Das Buch ist also schon „textlastig“,
es gibt auch einige Seiten ganz ohne Bild. Für Kinder ab 8 Jahren ist das aber
altersangemessen. Dennoch hätte ich mehr Zeichnungen und auch mehr
großformatige Illustrationen gut gefunden.
Positiv
ist, dass ein Wortschatz aus Flora und Fauna vermittelt wird. Ohne überladen zu
sein, findet man auch hin und wieder anspruchsvolle Lexik. Den verbalen
Wortschatz empfand ich als vielfältig. Auch die Satzkonstruktionen sind
punktuell mal etwas fordernd, so stößt man auch mal auf längere und komplexere
Satzreihen oder Satzgefüge. Durch Sprechpausen sind diese aber gut auflös- und
vermittelbar. Das finde ich grundsätzlich gut, weil die jungen Zuhörer:innen
auf diese Weise beiläufig ihr sprachliches Repertoire erweitern können.
Vielfältiger sprachlicher Input ist dafür hilfreich.
Fazit:
Eine warmherzig erzählte Geschichte mit gut ausgearbeiteten, gutartigen
Figuren, die beiläufig eine schöne Umweltschutz-Botschaft vermittelt. Ideal
geeignet für solche Kinder, die sich für Magie und magische Wesen interessieren
und auch noch einen grünen Daumen haben. Mehr Illustrationen und
spannungserregende Momente hätten dem Buch mehr als 4 Sterne beschert.
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