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Montag, 16. Mai 2022

Stronk, Cally und Patrick Fix - Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd. 2. Vorsicht, Ganoven!


4 von 5 Sternen


Gelungene Text-Bild-Verzahnung

Mit Interesse bin ich auf die Detektiv-Reihe „Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer“ aus dem Ravensburger Verlag gestoßen und habe mir den zweiten Band „Vorsicht, Ganoven!“ von Cally Stronk mit Illustrationen von Patrick Fix einmal genauer angeschaut. Und ich bin vom Konzept überzeugt. Einmal haben wir mit den Zwillingen Marie und Lukas zwei gewitzte, schlaue Kinderhauptfiguren, die Potential zur Identifikation bieten,  und mit Theodor Topf und Doris Deckel gibt es zwei Bösewichte, mit klarem Wiedererkennungswert. Hinzu kommt der magische Detektivkoffer mitsamt magischen Gegenständen, den die Ganoven den Kindern abluchsen wollen. Dies alles wird direkt auf den ersten Seiten anschaulich eingeführt, so dass man mit jedem Band in die Reihe einsteigen kann.

Die Handlung entspricht einer klassischen Detektivgeschichte. Marie und Lukas müssen stets auf der Hut sein, einige Gefahren erkennen und sie entwickeln einen Plan, wie sie die Ganoven überlisten können. Das ist durchdacht. Zwischendurch werden immer mal wieder Krimirätsel zum Mitraten eingebaut, die das Interesse der jungen Zuhörerinnen und Zuhörer wecken.

Insgesamt gibt es fünf Rätsel, die alle das gleiche Aufgabenformat aufweisen: Man muss auf den Bildern etwas suchen und entdecken. Das bringt Abwechslung in die Handlung. Allerdings fände ich es noch besser, wenn noch mehr Rätsel vorhanden gewesen wären und wenn sich die Formate der Aufgaben stärker voneinander unterschieden hätten. Vielleicht ist das in späteren Bänden der Reihe auch der Fall. Ich kenne leider nur diesen zweiten Band.

Was mir aber während des Lesens besonders positiv aufgefallen ist, ist der Umstand, dass zwischen Text und Bild eine sehr enge inhaltliche Verzahnung hergestellt wird. Man entdeckt viele Details aus dem Text direkt auf den Bildern wieder. Das ist schon richtig gut gemacht und das habe ich in der Qualität auch selten gesehen. Insgesamt ist der zweite Band aus dieser Reihe reich bebildert. Auf jeder Seite gibt es farbenprächtige Bilder mit vielen zu entdeckenden Details. Die Bilder sind oft großflächig und nehmen die ganze Seite ein.

Die Sprachgestaltung ist ebenfalls altersangemessen, sowohl Wortschatz als auch Satzkonstruktionen sind nicht zu anspruchsvoll. Ich bin beim Lesen über keine Textstelle gestolpert. Das zeugt von einem guten Lektorat. Lustig sind auch die Versprecher, die den Ganoven hin und wieder unterlaufen. Was ich allerdings nicht mag, ist, dass das Schriftbild von einzelnen Wörtern hin- und wieder durch Vokal- und Konsonantenhäufungen „verunstaltet“ wird, um sie so zu intensivieren („THEEEODOOOOR! HÜÜLFE!!“, S. 88, „Ahhhhh“, S.90, „TatÜÜTATAAAA!!!, S. 90 etc.). Ich hoffe inständig, dass solche Schreibweisen sich nicht immer mehr in Kinderbüchern durchsetzen, denn die Kinder ahmen sie später nach. Man findet solche Schreibeweisen dann später in Schulaufsätzen wieder. Das sehe ich kritisch.

Fazit

Ein durchdacht konzipiertes Kinderbuch, das durch die Rätsel zum Mitraten und durch die gute inhaltliche Verzahnung zwischen Text und Bild besticht. Ich vergebe 4 Sterne, weil es noch mehr Krimirätsel mit verschiedenen Aufgabenformaten hätten sein dürfen.

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