Kindersachbuch mit interessanter Idee und integrierten Experimentvorschlägen
Das Kindersachbuch „Der Himmel am Tag, der Himmel bei Nacht“ von Anna
Claybourne, illustriert von Kerry Hyndman, hat in meinen Augen zwei klare Stärken.
Einmal die interessante, ausgefallene Idee eines Wendecovers, so dass man das
Buch entweder von hinten oder von vorne lesen kann. In der Mitte des Buchs
treffen die Inhalte des Buchs dann zusammen, und zwar bei den Themen „Sonnernaufgang
bzw. Sonnenuntergang“. Das ist durchdacht und kreativ. Und was mir auch gut
gefallen hat, sind die anschaulich und nachvollziehbar erklärten Experimente
zum selbst machen, die man mit recht einfachen Mitteln selbst durchführen kann.
Die Experimente sind meiner Meinung nach nicht zu aufwändig. Die
Handlungsanweisungen sind verständlich formuliert und die Dinge, die dort
gefordert werden, sind im Haushalt größtenteils vorhanden.
Inhalt
In der einen Hälfte des Buchs geht es um das, was sich tagsüber
beobachten lässt. Themen sind hier: „Der Himmel“, „altertümliche Vorstellungen
vom Himmel“, „die Sonne“, „Wolkenlandschaften“, „Niederschlag“, „Unwetter“, das
ungewöhnliche Thema „Himmelsrätsel“, „Vögel“, „Insekten und Spinnen“, „Tiere,
die durch die Luft gleiten können“ sowie „verschiedene Fluggeräte“.
In der anderen Hälfte des Buchs steht im Vordergrund, was man nachts
wahrnehmen kann. Hier geht es um das Thema „Dunkelheit“ und um die Frage, warum
es dunkel wird. Weitere Themen: „frühzeitliche Vorstellungen von der Nacht“, „Sternbilder“,
„Planeten“, „der Mond“, „Sternschnuppen“, „Fledermäuse“, „nachtaktive Vögel und
Insekten“, „Weltraum“, „Satelliten“, „Großstadtbeleuchtung“, „Polarlichter“.
Kurzum: Es wird eine sehr große Bandbreite an Themen abgedeckt.
Ursprünglich hatte ich die Vorstellung, dass ein- und dieselben Themen
einmal für die Nacht und einmal für den Tag behandelt werden, sozusagen aus
zwei verschiedenen Perspektiven. Dem ist aber nicht so.
Illustrationen und Textgestaltung
Die Zeichnungen sind lebensecht und passen gut zu den
Kapitelüberschriften. Was die Textgestaltung angeht, möchte ich aber einen
Verbesserungsvorschlag machen: Mehr Struktur und Systematik hineinbringen! Es
koexistieren in meinen Augen zu viele kleinere Texte nebeneinander. Denkbar
wäre z.B. ein längerer Fließtext, dem dann verschiedene Infoboxen zugeordnet
sind. Ich empfand die Textpräsentation auf den Seiten einfach als zu
unstrukturiert, teilweise auch als zu überfrachtet. Auch für das Layout hätte
ich Ideen: Die Schriftfarbe sollte sich deutlich vom Hintergrund abheben, sonst
fällt das Vorlesen schwer. Auch hätte ich bei einigen Texten eine größere
Schriftart gewählt. Als Referenz verweise ich hier auf die sehr schöne
Kindersachbuchreihe „Schauen und Wissen!“, in der die Texte sehr ansprechend
und systematisch gestaltet sind.
Fazit:
Das Wendecover sowie die integrierten Experimente sind tolle
Ideen, die Themenauswahl ist vielfältig und abwechslungsreich, die Zeichnungen
sind lebensecht und passen zu den Kapiteln, lediglich die Textgestaltung lässt
noch zu wünschen übrig und bietet Verbesserungspotential. Deshalb vergebe ich
auch nur 3 Sterne.
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