He-Man-Comics früher und heute: ein Vergleich
Ein
guter Freund riet mir dazu, meinen Horizont im Comic-Bereich mal ein wenig zu
erweitern und schenkte mir das DC-Comic „He-Man und die Masters of the universe
vs. Injustice“ von Tim Seeley und Freddie E. Williams II in der Übersetzung von
Jörg Fassbender. Viele Grüße an dieser Stelle! Ich muss dazu sagen, ich bin
kein Comic-Kenner und kein Comic-Leser. Das einzige, was ich an Vorwissen dazu
mitbringe, sind meine Erinnerungen an die ehapa-Comics „Masters of the
Universe“, die Ende der 80er Jahre monatlich erschienen sind, die ich also als
Kind verschlungen habe. Den ersten Comic-Band „Das Buch des Bösen“ – ebenfalls
ein Geschenk – kürzlich herausgegeben von der Retrofabrik, habe ich übrigens
ebenfalls rezensiert (vgl. dazu eine frühere Rezension).
Nun
aber zum Comic, das ich natürlich in erster Linie nur mit den Comics von Juan
Escandell und Esteban Maroto vergleichen kann. Was mir gleich auffällt: Das
Comic ist in meinen Augen wesentlich unstrukturierter in seiner Bebilderung
angeordnet als die alten Comics. Und auch die Leserichtung bei den Bildern ist
nicht immer sofort eindeutig. Dieser Stil erzeugt nach meinem Empfinden eine
gewisse Dynamik und Unruhe, was ja auch zum Inhalt passt, wo viel gekämpft
wird. Ähnlich wie die Helden in der Schlacht verliert man auch beim Lesen
manchmal etwas den Überblick.
Und
was mir auch aufgefallen ist: Die Gesichtsausdrücke der gezeichneten Figuren
sind nicht so plastisch wie in den alten Comics, sie sind viel ausdrucksstärker
und intensiver. Die Emotionen der Charaktere kommen so viel eindringlicher und
deutlicher zum Ausdruck.
Grundsätzlich
fand ich die Farbgebung auch sehr kräftig und sättigend, noch dazu düster, was
dem ganzen Inhalt eine passende Atmosphäre verleiht. Eindrucksvoll gezeichnet und
schön zu betrachten, fand ich die großen, seitenfüllenden Illustrationen, die
auch punktuell mal vorkommen.
Natürlich
wird mein Urteil dieses Comics dadurch etwas beeinflusst, dass He-Man als
Superheld Kindheitserinnerungen bei mir auslöst. Das Gefühl von Nostalgie macht
sich breit. Dennoch muss ich den Inhalt des Comics kritisieren, was aber daran
liegt, dass ich wenig Vorwissen mitbringe. So heißt es im Vorwort: „Der
vorliegende Comic mixt die beiden populären Multimedia-Universen von Injustice:
Gods Among Us und He-Man and the Masters of the Universe und ihre ikonischen
Figuren zu einer atemberaubenden Geschichte, der das große Kunststück gelingt,
für jeden zugänglich zu sein.“ Und dem letzten Satz muss ich eindeutig
widersprechen. Inhaltlich konnte ich der Geschichte nicht immer folgen. Spätestens
ab dem Kapitel 5 „Skeletors Vergeltung“ bin ich gedanklich ausgestiegen. Das mag
Leser:innen mit mehr Hintergrundwissen anders ergehen.
Fazit:
Das Lesen des Comics hat mir Spaß bereitet, Nostalgie kam auf. Deshalb vergebe
ich 4 Sterne. Und ich konnte meinen Horizont im Comic-Bereich erweitern, weil
ich bisher nur die klassischen ehapa-Comics „Masters of the Universe“ aus den
80er und 90er Jahren kannte. Es gibt nach meinem Eindruck einige auffällige
Unterschiede zu dem klassischen Format von früher. Allerdings habe ich bei der
Lektüre festgestellt, dass mein Vorwissen nicht ausreicht, um den Inhalt zu
erfassen und angemessen zu beurteilen. Das überlasse ich also anderen
Rezensent:innen.
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