Förderung der Faszination für große Zahlen
Es
gibt Kinderbücher, denen liegt manchmal einfach nur eine schöne, kreative Idee
zugrunde. So auch hier. Melvin Burgess, vermutlich vielen durch „Billy Elliot“
bekannt, legt mit „Voll verzählt“ ein Buch vor, in dem er der Faszination
großer Zahlen „huldigt“. Es ist ein unterhaltsames Buch. Paul, ein Angeber,
behauptet, er könne bis 10 Millionen zählen. Und dann legt er los und hört
nicht mehr auf. Und diese Idee erzeugt bei den jungen Leser:innen bzw.
Zuhörer:innen Neugier. Denn sie wollen wissen, ob Paul es wirklich gelingt, so
weit zu zählen, oder ob er vorher abbricht.
Noch
dazu interessieren sich Kinder meiner Erfahrung nach spätestens ab der
Einschulung für Zahlen und wollen wissen, wie weit man zählen kann. Diese Idee
wird hier kreativ aufgegriffen. Auf diese Weise werden beiläufig die Lust am
Zählen und die Faszination für große Zahlen gefördert. Immer wieder werden
Zahlen in die Handlung eingeflochten, die beim Nachwuchs durchaus auf Interesse
stoßen. Noch dazu wird das Vorstellungsvermögen für die Größe des Zahlenraums angeregt.
So ist es schon sehr beeindruckend, wie der Lehrer, Mr. Clark, vorrechnet, wie
lange man benötigt, um bis 10 Millionen zu zählen.
Einige
wenige Leerstellen regen auch zum Nachdenken an. So kann man beispielsweise fragen,
warum Paul so handelt, wie er es tut. Hier bieten sich einige Textstellen an. Im
Buch gibt es z.B. einen schönen erzählerischen Wendepunkt, der zur Diskussion
einlädt.
Sprachlich ist das Buch nicht schwierig zu verstehen, so dass man es auch schon Kindern ab
7 Jahren vorlesen kann. Es gibt lediglich einige abstraktere Passagen, die
tatsächlich eher für ältere Kinder ab 9 bis 10 Jahren geeignet sind. Hier ist
man dann schon als erwachsener Vorleser gefordert, Dinge zu erläutern. Auch die
Kritik am Schulsystem, die immer wieder sehr deutlich wird, ist wohl eher etwas
für Ältere.
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