Schönes Schweineleben
Das
Kinderbuch „Ein Buch für Hansi. Eine ziemlich wahre Geschichte“ von den
Autorinnen Sandra Niermeyer und Linda Mieleck besticht durch die warmherzige
Darstellung des Lebens von Hansi, dem Zuchteber, auf dem Tierschutzhof „Dorf
Sentana“ bei Bielefeld. Gelungen ist, dass aus der Sicht von Hansi geschrieben
wird, so dass die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer direkt die Gedankenwelt von
ihm kennen lernen können. Durch diese Vermenschlichung wird Empathie für das
Tier gefördert, das ein schweres Schicksal als Zuchteber hinter sich hat. Auch
wird Kindern auf diese Weise ein schönes, angenehmes und artgerechtes Bild
eines Schweinelebens vor Augen geführt. Und beiläufig erfahren sie, was ein
Schwein gerne mag. Kurzum: Ein schönes Plädoyer für eine artgerechte
Tierhaltung. Auf den letzten beiden Seiten gibt es auch noch interessante
Hintergrundtexte mit kleinen Fotos zum Tierschutzhof, den man auch tatsächlich besuchen
kann, sowie zum echten Hansi. Dadurch wird den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern
verdeutlich, dass das Gelesene einen realen Hintergrund hat. Die Fotos hätten hier
allerdings ruhig etwas größer sein können. Auch habe ich mich zunächst
gescheut, meiner Tochter ein paar der „unschönen“ Informationen zu Hansi
vorzulesen, habe es dann aber doch getan, und es war für sie in Ordnung. Wir
haben aber auch darüber im Nachgang gesprochen und das würde ich auch anderen
Eltern empfehlen.
Ich
halte es für Kinder ab 4 Jahren gut zum Vorlesen geeignet, es kommen viele
großflächige, schön gestaltete Bilder vor, auf denen vor allem Hansi mit seinen
Begleitern, den Hängebauchschweinen, zu sehen ist. Eine kreative Idee sind auch
die vielen Schlammspritzer, die auf den jeweiligen Seiten als Illustration
auftauchen.
Die
Sprachgestaltung ist ebenfalls kindgerecht. Die Sätze sind nicht zu komplex und
der Wortschatz ist ebenfalls altersangemessen. Ich bin beim Vorlesen über keine
Textstelle gestolpert.
Fazit:
Ein Kinderbuch mit Realitätsbezug, das schon bei den Kleinen Empathie für ein artgerechtes Tierleben fördert. Besonders gelungen ist, dass aus der Sicht von Hansi erzählt wird. Der Inhalt sollte in meinen Augen aber unbedingt im Anschluss an die Lektüre nachbesprochen werden.
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